Das Unglück ereignete sich im Armenviertel der Hauptstadt von Haiti, Hunderte freiwillige Helfer suchen nach Überlebenden.
Bei dem Einsturz eines Schulgebäudes in Haiti sind mindestens 82 Schüler und Lehrer ums Leben gekommen. Weitere 107 Menschen wurden verletzt, als die Schule im Elendsviertel Pétion-Ville am Rande der Hauptstadt Port-au-Prince während des Unterrichts zusammenbrach. Dies teilten der haitianische Präsident René Préval und der Zivilschutz des Landes mit. Der Zivilschutz befürchtete, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte. Zum Zeitpunkt des Unglücks am Freitag waren bis zu 700 Menschen in dem dreistöckigen Gebäude, das Bauarbeiter gerade um eine Etage erweiterten.
Opferzahl könnte noch weiter steigen
"Heute (Samstag, Anm.)
früh wurde eine Klasse mit 21 Schülern und dem Lehrer gefunden. Alle sind
tot", sagte Präsident Préval in Pétion-Ville. Noch sei nicht klar, wie viele
Leichen noch aus den Trümmern geborgen würden, da die Rettungsarbeiten
andauerten. Acht weitere Menschen verstarben nach Behördenangaben im
Krankenhaus, nachdem sie zunächst lebend geborgen worden waren. Noch immer
seien Kinder unter den Trümmern verschüttet, sagte die Sprecherin des
Zivilschutzes, Nadia Lochard. Es aber gebe Anzeichen, dass sie am Leben
sind. "Wir organisieren Hilfe, um sie zu retten."
UN-Truppen helfen bei Bergungsarbeiten
An den Bergungsarbeiten
beteiligten sich UN-Truppen und Rotkreuz-Mitarbeiter. Am Samstag sollten
auch Feuerwehrleute aus dem französischen Überseegebiet Guadeloupe
eintreffen. Den Helfern fehlte es zunächst vor allem an schwerem Räumgerät,
um die Stahl- und Betontrümmer zur Seite zu schaffen. Der
US-Entwicklungsdienst USAID schickte nach eigenen Angaben 38 Nothelfer und
vier Suchhunde an den Unglücksort.
Augenzeugen zufolge war der erste Stock der kirchlich geführten Schule "La Promesse" (Das Versprechen) plötzlich eingebrochen und hatte Schüler und Lehrer unter sich begraben. Fünf angrenzende Häuser wurden beschädigt oder stürzten ebenfalls ein. In der Schule werden bis zu 700 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 20 Jahren unterrichtet. Wie viele Menschen zum Zeitpunkt des Einsturzes tatsächlich in den Gebäude waren, war weiterhin unklar.