Indien

800 Selbstmorde in acht Monaten

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In den Baumwoll-Anbaugebieten des indischen Bundeslandes Maharashtra haben sich seit Beginn des Jahres mehr als 800 Bauern wegen Überschuldung das Leben genommen.

Allein im August habe es 105 Selbstmorde gegeben, so viele wie nie zuvor in einem Monat, teilte die Organisation Vidarbha Jan Andolan Samiti (VJAS) mit, die für eine Lösung der Schuldenkrise in der Landwirtschaft der Region eintritt.

Kein Schuldenmoratorium
Die Regierung hat für die von einer schweren Dürre betroffenen Region Vidarbha zwar eine Finanzhilfe von 37,5 Milliarden Rupien (640 Millionen Euro) beschlossen. Das Hilfspaket habe die Not der Bauern aber nicht gelindert, erklärte VJAS-Präsident Kishore Tiwari. Anstatt ein generelles Schuldenmoratorium zu erklären, seien nur die Zinszahlungen an die Banken ausgesetzt worden.

Baumwolle immer billiger
Die Organisation fordert außerdem einen Garantiepreis von 30.000 Rupien (507 Euro) für eine Tonne Baumwolle. In den vergangenen fünf Jahren ist der Baumwollpreis in Indien von 27.000 auf 17.000 Rupien (289 Euro) gesunken. Gleichzeitig sind die Kosten für Elektrizität und Düngemittel gestiegen. Neben Maharashtra sind auch die südindischen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Karnataka von der Schuldenkrise in der Landwirtschaft betroffen.

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