Das Feuer brach während einer Meuterei aus.
Bei einem Brand während einer Gefängnismeuterei sind am Mittwoch in Chile mehr als 80 Häftlinge getötet worden, 14 weitere wurden verletzt. Polizeiangaben zufolge brach das Feuer gegen 5.30 Uhr (Ortszeit, 09.30 Uhr MEZ) im Gefängnis San Miguel im Südosten von Santiago de Chile aus, wo rund 1.900 Häftlinge untergebracht sind. Geplant war es für 700 Gefangene. Der Brand konnte erst drei Stunden später unter Kontrolle gebracht werden.
Feuerwehr behindert
Vor der Haftanstalt versammelten sich Hunderte Angehörige, die ums Leben von Inhaftierten bangten. Die Polizei habe die Tore geschlossen, berichteten einige, was auch die Arbeit der Feuerwehr behindert habe. Einer der Häftlinge konnte offenbar auch das staatliche Fernsehen anrufen. Er sagte, viele Gefängnisinsassen seien erstickt. Die Journalistin, die den Anruf entgegengenommen hatte, berichtete über Schreie im Hintergrund. Die Häftlinge hätten gerufen, man solle Tor fünf für sie öffnen.
81 Tote
Gesundheitsminister Jaime Manalich eilte zum Gefängnis und erklärte, 81 Häftlinge seien ums Leben gekommen. 14 weitere hätten so schwere Verbrennungen erlitten, dass ihr Schicksal ungewiss sei. Ein Feuerwehrmann und drei Wachleute hätten leichtere Verletzungen erlitten.