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Abhörskandal: Druck auf Murdoch wächst

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Regulierungsbehörde will "Tauglichkeit" des Medien-Unternehmers untersuchen.

In der Affäre um illegale Abhörmethoden britischer Journalisten nimmt der politische Druck auf Medienmogul Rupert Murdoch zu. Die Medien-Regulierungsbehörde Ofcom will nun untersuchen, ob Murdoch und sein Management "tauglich" sind, die 39 Prozent an dem Fernsehkonzern BSkyB zu halten, die Murdoch über seinen US-Konzern News Corp. bereits besitzt. Die Absicht, in einem Milliardendeal auch die restlichen 61 Prozent zu übernehmen, hatte News Corp. am Mittwoch im Sog des Abhörskandals und unter dem Druck fast des gesamten britischen Parlaments fallen lassen.

Der stellvertretende Premierminister Nick Clegg forderte Rupert Murdoch, seinen Sohn James sowie Rebekah Brooks, Chefin von Murdochs britischem Konzern News International, auf, vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Fragen zu der Abhöraffäre zu beantworten. "Sie sollten das tun, was anständig ist", sagte Clegg. Es könne nicht sein, dass einige kleine Reporter ihrer Job verlieren und die Leute, "die in der Nahrungskette viel weiter oben sind", zumindest bisher nicht die Verantwortung übernähmen.

Die britische Polizeibehörde Scotland Yard hat unterdessen im Zuge ihrer Ermittlungen zum Abhörskandal bei der inzwischen eingestellten Zeitung "News of the World" einen siebenten Verdächtigen festgenommen. Der 60-jährige Mann sei am Donnerstagmorgen in seiner Wohnung festgenommen, erklärte die Londoner Polizei. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. "News of the World" gehörte zum Konzern News International, der britischen Tochterfirma von News Corp.

Gegenwind auch in Murdochs Heimatland
Murdoch gerät nun auch in seinem Heimatland Australien unter Druck. Premierministerin Julia Gillard sprach sich am Donnerstag für eine Untersuchung der Medienrichtlinien und der Besitzverhältnisse auf dem Zeitungsmarkt aus. Sie wolle sich gerne mit den Parlamentariern zusammensetzen und über eine solche Prüfung diskutieren, sagte Gillard. Sie sei "geschockt und angewidert" von den Eingriffen in die Privatsphäre trauernder Familien in Großbritannien. Sie sei daher "nicht überrascht", dass nun auch in Australien über die Medien und deren Rolle in der Demokratie diskutiert werde, sagte Gillard im Presseclub des Landes.

Die australischen Grünen hatten zuvor eine parlamentarische Untersuchung zum australischen Mediensystem gefordert, in dem der Murdoch-Konzern News Corp. eine wichtige Rolle spielt. Grünen-Chef Bob Brown sagte im Sender ABC, es gebe auf dem australischen Zeitungsmarkt "weniger Auswahl" als in Großbritannien. In vielen Städten gebe es nur zum Murdoch-Konzern gehörende Zeitungen zu kaufen. Brown wirft Zeitungen von News Limited, der australischen Tochter von News Corp., eine Kampagne gegen sich und seine Partei vor.
 

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