In einem TV-Interview spricht die Amerikanerin über die Hintergründe der künstlichen Befruchtung. Nun hat sie 14 Kinder.
Nach der umstrittenen Achtlingsgeburt in Kalifornien kommen Fragen auf, wieso die 33-jährige Nadya Suleman zusätzlich zu ihren sechs Kindern eine künstliche Befruchtung vornehmen ließ. Immerhin hat die Amerikanerin jetzt insgesamt vierzehn Sprösslinge. In einem Fernseh-Interview spricht Suleman über ihren Kinderwunsch und wie sie die Großfamilie managt.
War Arzt unterantwortlich?
Auch der Gynäkologe der Frau steht
unter Beschuss. Die Gesundheitsbehörde ermittelt gegen den Arzt. Sie prüft,
ob medizinische Richtlinien verletzt wurden. Die Achtlingsgeburt hat in den
USA öffentliche Empörung ausgelöst, immerhin ist die junge Mutter
arbeitslos, geschieden und alleinerziehend. Viele Menschen nannten es
unverantwortlich, ihr noch eine weitere Fruchtbarkeitsbehandlung zukommen zu
lassen.
Sechs Embryonen eingepflanzt
Der Frau zufolge war ein einziger
Mediziner für die In-Vitro-Befruchtungen aller ihrer Kinder zuständig. Sechs
befruchtete Eizellen wurden ihr eingesetzt. Aus zwei wurden Zwillinge, so
dass es schließlich zu Achtlingen kam. Nach Sulemans Worten waren ihr
bislang bei jeder ihrer künstlich herbeigeführten Schwangerschaften sechs
Embryonen eingepflanzt worden.
Kritik von der Großmutter
Die Oma der Achtlinge in
Kalifornien hat die Entscheidung ihrer Tochter zu der
Mehrlingsschwangerschaft scharf kritisiert. Nadya habe bereits sechs
wunderbare Kinder gehabt, betonte Großmutter Angela Suleman in einem am
Sonntag im Internet veröffentlichten Interview von RadarOnline.com. "Warum
machte sie das?" Die Entscheidung sei unverantwortlich gewesen.
Großes Kopfschütteln allerseits
Medizinexperten
reagierten mit Kopfschütteln. "Die Enthüllung, dass ein einziges
Zentrum die Frau behandelt hat, macht die Behandlung nur noch schwerer
verständlich", erklärte der Bioethiker Arthur Caplan von der
Universität Pennsylvania. "Sie machten weiter in dem Wissen, dass
sie sechs Kinder hatte, dass sie alleinerziehend war - und doch pflanzten
sie ihr die Embryonen ein."
In den USA gibt es kein Gesetz, dass die Zahl der Embryonen vorschreibt, die in eine Gebärmutter eingepflanzt werden dürfen. Gewöhnlich wird mehr als eine befruchtete Eizelle implantiert, um die Chancen zu erhöhen, dass tatsächlich ein Kind heranwächst.
"Wollte immer Mutter sein"
In einem früheren Interview
erklärte Suleman auf die Frage, warum sie sich so viele Embryonen habe
einpflanzen lassen: "Das sind meine Kinder, und das ist, was verfügbar
war, und ich habe sie benutzt. Ja, ich bin ein Risiko eingegangen. Es ist
ein Spiel. Das ist es immer." Sie habe ihr ganzes Leben Mutter sein
wollen und sieben Jahre dafür gekämpft, bis sie 2001 ihr erstes Kind
bekommen habe.
Die Achtlinge kamen am 26. Jänner per Kaiserschnitt zur Welt. Es war erst der zweite Fall weltweit, in dem alle acht Kinder lebend geboren wurden. Die Babys wogen bei der Geburt zwischen 680 und 1.475 Gramm. Suleman wird vorgeworfen, unverantwortlich gehandelt zu haben und die Achtlinge nur bekommen zu haben, um Geld mit Buch- und Fernsehverträgen zu verdienen. Sie weist das zurück. |