Frankreichs Präsident verbrachte mit neuer Freundin Weihnachten in Ägypten. Kairo wirft Nicolas Sarkozy nun Prostitution vor.
Die ägyptische Regierung habe durch den offiziellen Empfang des Pärchens schlechtes moralisches Beispiel abgegegeben, kritisierte der unabhängige Abgeordnete Gamal Zahran im ägyptischen Parlament. Damit habe man gezeigt, "dass wir bereit sind, offizielle Prostitution durch Staatsoberhäupter zu akzeptieren", sagte Zahran nach Berichten mehrerer ägyptischer Zeitungen.
Nicht erlaubt nach islamischem Recht
Sarkozy hatte im Vorfeld
seines Staatsbesuchs mit Carla Bruni in Luxor im gleichen Zimmer übernachtet
- nach islamischem Recht und Tradition ist dies unverheirateten Paaren nicht
erlaubt. Ägypter oder andere Muslime werden beim Einchecken in ein Hotel
zudem aufgefordert einen Heiratsnachweis zu erbringen. Für westliche Gäste
gilt diese Regel nicht.
Doch das ficht den empörten Parlamentarier nicht an: "Selbst wenn Bruni Sarkozys Verlobte und nicht seine Mätresse wäre, würden religiöse Traditionen ihr nicht erlauben in seinem Schlafzimmer zu wohnen. Deshalb hätte die ägyptische Regierung die Vorschriften des Strafgesetzbuchs auf Sarkozy anwenden sollen."
Seit zwei Monaten ist Sarkozy von seiner Frau Cecilia getrennt - das Paar war elf Jahre verheiratet. Die Beziehung mit Carla Bruni war vor mehr als einer Woche bekannt geworden. Der französische Präsident hatte sich im Disneyland Paris erstmals mit ihr der Klatschpresse präsentiert.