Viele Zwischenfälle
Airbus-Piloten wussten von Problemen
09.06.2009
Die Air France hat ihre Piloten bereits vor Monaten vor Problemen mit den Geschwindigkeitsmessern der Airbusse gewarnt. Laut einem Memo gab es eine beträchtliche Anzahl von Zwischenfällen.
Die Fluggesellschaft Air France hatte ihre Piloten schon vor Monaten vor Problemen mit den Geschwindigkeitsmessern bei der A330 gewarnt. Das geht aus einem auf den 6. November datierten Memo hervor, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Darin ist von einer "beträchtlichen Zahl von Zwischenfällen" in Verbindung mit Tempomessern an Airbus A330 und A340 die Rede. Es wird vermutet, dass eben diese Probleme den Absturz des Air France Flugs AF447 am Pfingstmontag, bei dem 228 Menschen starben, zumindest mitverursacht hat.
Die Zwischenfälle seien auf "Anomalien" an diesen Messgeräten zurückzuführen. Das zweiseitige Dokument listet falsche Geschwindigkeitsmessungen, unterschiedliche Geschwindigkeitsangaben auf den Kontrollschirmen von Pilot und Kopilot und das Abschalten des Autopiloten auf.
Geschwindigkeitsmesser austauschen
Die Fluggesellschaft will
binnen Tagen die restlichen umstrittenen Geschwindigkeitsmesser an den
Airbus-Maschinen austauschen. Air France habe einen Zeitplan vorgelegt, um
die alten Sensoren an allen Langstreckenmaschinen vom Typ A330 und A340
auszuwechseln, teilte die Pilotengewerkschaft SNPL am Dienstag mit. Laut Air
France hat seit Montag jede A330 und A340 mindestens eine neue Sonde, neun
von etwa 35 Maschinen wurden schon mit zwei neuen Sonden ausgestattet. Nach
Angaben der Gewerkschaft Alter hat jedes Flugzeug drei
Geschwindigkeitsmesser.
Suche geht weiter
Unterdessen geht im Atlantik die Suche nach
den noch vermissten Opfern weiter. Knapp eine Woche nach dem Absturz konnten
bisher 29 Leichen gefunden werden.
Das Heck-Teil wird abtransportiert: Foto, (c) Reuters
Zudem wurde ein Teil des Hecks entdeckt. Dadurch erhoffen sich die Suchmannschaften auf die Spur der Black Box zu kommen.
Die Polizeiorganisation Interpol hilft bei der Identifizierung der Opfer des Absturzes. Dabei geht es um den Abgleich von Fingerabdrücken, Röntgenaufnahmen der Gebisse und von Operationsnarben der geborgenen Leichen mit früheren Daten der 228 Flugzeuginsassen.