Nach zehneinhalb Jahren zieht Dodis Vater einen Schlußstrich. Ein Nachspiel hat der Prozess für Dianas Butler.
Auf diese Worte haben viele lange gewartet: "Das ist das Ende." Nach mehr als zehneinhalb Jahren gibt sich der ägyptische Millionär Mohamed Al Fayed im Justizkampf um den Tod von Prinzessin Diana und seinem Sohn Dodi geschlagen. Er akzeptiere nun doch das Urteil der Geschworenenjury und werde keine weiteren rechtlichen Schritte mehr einleiten, sagte der Besitzer des Luxuskaufhauses Harrods am Dienstagabend dem britischen Fernsehsender ITV. "Ich habe genug. Ich werde es nun Gott überlassen, mir meine Rache zu geben. Ich mache jetzt nichts mehr." Ein Nachspielhat der Prozess dagegen noch für Dianas Butler, Paul Burrell.
Paparazzi und Fahrer Schuld am Unfalltod
Am Montag hatte die
Geschworenenjury nach einer sechsmonatigen Anhörung geurteilt, dass Diana
und Dodi bei dem Autounfall am 31. August 1997 in Paris durch das
fahrlässige Verhalten ihres Chauffeurs und der Paparazzi ums Leben kamen.
Damit schlossen sie ein Mordkomplott des britischen Königshauses aus, das Al
Fayed hinter dem Tod des Paares vermutet. "Ich bin ein Vater, der seinen
Sohn verloren hat und ich habe zehn Jahre lang alles getan, was ich tun
konnte", sagte er. Grund für seine jetzige Entscheidung seien die Prinzen
William und Harry, Dianas Söhne. "Genug ist genug (...) um der Prinzen
willen, von denen ich weiß, dass sie ihre Mutter geliebt haben."
Noch am Vortag hatte Al Fayed mit der Anfechtung des Urteils gedroht. Er sei immer noch überzeugt, dass es sich um Mord handelt, betonte der 79-Jährige. Demnach soll Prinz Philip, der Ehemann der Queen, den britischen Geheimdienst beauftragt haben, Diana und Dodi zu töten. Al Fayed ist der Meinung, dass das Königshaus nicht ertragen konnte, dass Diana - die Ex-Frau von Prinz Charles - einen Muslim heiraten wollte. Diese Verschwörungstheorie hatte die Jury mit ihrem Urteil jedoch endgültig vom Tisch gewischt. Es gebe noch eine Menge rechtliche Optionen, sagte Al Fayed, aber er sei "der Sache nun müde". Insgesamt werden die Kosten für die Diana-Untersuchungen für den britischen Steuerzahler auf zehn Millionen Pfund (12,5 Millionen Euro) geschätzt.
William und Harry begrüßen Urteil
Nicht nur die Prinzen
William und Harry hatten in einer seltenen öffentlichen Stellungnahme das
Urteil begrüßt. Auch der britische Premierminister Gordon Brown hatte Al
Fayed aufgerufen, einen "Schlussstrich" zu ziehen. Auch wenn Al Fayed nun
aufgegeben hat: Genugtuung empfinde er, dass die Jury von fahrlässiger
Tötung gesprochen habe, und nicht mehr die Rede von einem normalen Unfall
sei. Vor der von Al Fayed bemühten Gerichtsuntersuchung waren bereits
Berichte der britischen und französischen Polizei zu dem Schluss gekommen,
dass Diana und Dodi Opfer eines Unfalls wurden.
Nachspiel für Dianas Butler
Die Polizei hat ein
Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Butler von Prinzessin Diana
eingeleitet. Gegen Paul Burrell ging eine Anzeige wegen Meineids ein, die
nun überprüft wird, wie die Polizei am Mittwoch in London mitteilte. Der
Vorsitzende Richter der sechsmonatigen Untersuchung zur Klärung der
Todesursache von Prinzessin Diana, Scott Baker, hatte eine strafrechtliche
Verfolgung zuvor abgelehnt.
Burrell, der auch zwei Bücher über seine Zeit mit Diana geschrieben hat, sagte im Lauf des Prozesses drei Tage lang aus und wirkte dabei sehr unsicher. Nach seiner Rückkehr in die USA, wo er inzwischen lebt, wurde er von einer versteckten Kamera aufgenommen, als er sich damit brüstete, vor Gericht nur die halbe Wahrheit über die Hintergründe des tödlichen Autounfalls Ende August 1997 gesagt zu haben.