Alarm

Algenteppich breitet sich bis nach Süditalien aus

21.07.2008

Jetzt ist auch der Süden Italiens von dem grünen Gift betroffen. Die Bevölkerung wurde bereits aufgerufen, keine Muscheln zu essen.

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In Italien herrscht wieder Algen-Alarm. Die sizilianischen Behörden haben eine Kampagne gestartet, um die Ausbreitung der tropischen Mikroalge "Ostreopsis Ovata festzustellen. Die Beschwerden, die nach dem Baden auftreten können, reichen von Husten, Atemnot und Übelkeit bis zu Fieber. Die Zellen der giftigen Algen breiten sich vor allem in flachem Wasser aus, das über 25 Grad warm ist.

Sie können auch ein Fisch-Sterben auslösen. Biologen seien vor den Küsten der Städte Ragusa, Sirakusa und Messina am Werk, um die Qualität der Gewässer und die Ausbreitung der Alge zu kontrollieren.

Warnung vor Konsum von Muscheln
Die tropische Alge löste auch im Raum Neapel Alarm aus. Der Verkauf von Muscheln und Schalentieren ist wegen der giftigen Pflanze unweit von Neapel stark rückgängig. Die Experten stellten eine starke Präsenz der Alge unweit von Bacoli nördlich von Neapel fest. Die Gemeinde Bacolis rief die Bevölkerung auf, keine Muscheln zu essen. Die Warnung der Gemeinde löste den Protest der Fischer und der Restaurantbesitzer aus, die um ihre Geschäfte bangen. "Es gibt keine bewiesene Gefahr für die Gesundheit. Mit diesem unbegründeten Alarm, ruiniert man eine Wirtschaft, die ohnehin schon von der Müllkrise der vergangenen Monate schwer in Mitleidenschaft gezogen worden ist", sagte ein Sprecher der Fischer.

Algen-Werte deutlich überschritten
Auch in Ligurien herrschte wieder Algen-Alarm, nachdem die "Ostreopsis Ovata" sich von der französischen Cote d'Azur bis zu den italienischen Küsten ausgebreitet hat. Vor den Orten Chiavari, Diano Marina und San Bartolomeo al Mare seien die zulässigen Algen-Werte bereits deutlich überschritten, berichteten Experten. Doch die Hoteliers, die um die touristische Saison bangen, bestritten diese Aussagen heftig.

Keine Gefahr für Touristen?
Der Präsident des ligurischen Hotelierverbands, Americo Pilati, trank vor den Medien aus einem Glas mit Meereswasser, um zu beweisen, dass es keine Gefahren für die Gesundheit gebe. "Es gibt keine Spur der giftigen Algen, die Kontrollen haben zu negativen Resultaten geführt. Die Touristen können unbesorgt kommen. Das Meereswasser ist so sauber wie das von der Wasserleitung", sagte Pilati.

Hautausschläge und Vergiftungen
Vor drei Jahren war die Algen-Situation rund um Genua so schlimm, dass elf Menschen mit Hautausschlägen und Vergiftungen in Krankenhäuser gebracht wurden. 2005 mussten sich wegen der selben giftigen Alge in Ligurien an einem einzigen Tag 180 Menschen wegen Allergien und Vergiftungserscheinungen behandeln lassen. Damals wurde das Schwimmen am 15 Kilometer langen Küstenstreifen von Genua untersagt.

Foto: (c) Reuters

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