Zum 7. Mal
Amerika gedenkt den Toten des 11. September
11.09.2008
Die erste nationale Erinnerungsstätte wurde eröffnet. Auch Obama und McCain nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Mit der Eröffnung der ersten nationalen Erinnerungsstätte und einer Schweigeminute gedenkt Amerika an diesem Donnerstag zum siebenten Mal der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001. Bei den Flugzeuganschlägen islamistischer Terroristen waren damals fast 3.000 Menschen ums Leben gekommen. US-Präsident George W. Bush wollte gemeinsam mit Mitgliedern seines Kabinetts und des Kongresses auf dem Rasen vor dem Weißen Haus eine Schweigeminute einlegen. Danach sollte er am Pentagon ein Denkmal zur Erinnerung an die 184 dort Getöteten einweihen.
Schweigeminute
Die Schweigeminute sollte um 08.45 Uhr (Ortszeit)
beginnen, dem Zeitpunkt, als das erste Flugzeug in den Nordturm des World
Trade Centers raste. Um 09.03 Uhr krachte die zweite Maschine in den 411
Meter hohen Südturm. 34 Minuten später zerschellte das dritte Flugzeug im
Westteil des Pentagon in Washington. Offenbar nach einem Kampf im Cockpit
stürzte kurz darauf bei Pittsburgh (Pennsylvania) die vierte Maschine auf
freiem Feld ab. Unter dem eingestürzten World Trade Center wurden 2.751
Unschuldige begraben. Auch die 10 Entführer starben. In Washington gab es
189 Tote, darunter 5 Hijacker. In Pennsylvania starben alle 44
Flugzeuginsassen, darunter die 4 Entführer.
Wahlkampf unterbrochen
Die beiden Präsidentschaftskandidaten
Barack Obama und John McCain unterbrechen für den 11. September ihren
Wahlkampf. Die beiden Politiker wollen am Abend gemeinsam an einer
Gedenkveranstaltung an der Columbia Universität in New York teilnehmen. In
einer auf seiner Webseite am Donnerstag veröffentlichten Erklärung gedachte
Obama der Opfer und erinnerte daran, dass die Verantwortlichen des Anschlags
noch immer frei seien und gefasst werden müssten.
Gedenkfeier
In New York findet die Gedenkfeier in der Nähe des
Ground Zero statt, dem Platz, an dem einst die Zwillingstürme des World
Trade Center standen. Bei der fast vierstündigen Zeremonie werden erneut die
Namen aller Opfer verlesen, die unter den Trümmern der beiden Hochhäuser
begraben wurden.
Gedenkstätte eröffnet
Zum siebenten Jahrestag der
Anschläge soll am Pentagon in Washington eine Gedenkstätte eröffnet werden.
Hier starben 184 Menschen, als eines der entführten Flugzeuge auf das
US-Verteidigungsministerium stürzte. Für jedes der Opfer wurde eine
Stahlbank aufgestellt, auf der der Name eingraviert ist.
Ground Zero soll am 10. Jahrestag eingeweiht werden
Die
Gedenkstätte am Ground Zero in New York soll nach bisheriger Planung am
zehnten Jahrestag eingeweiht werden. Der New Yorker Bürgermeister Michael
Bloomberg kritisierte erstmals die Verzögerungen. Die Bauarbeiten für den
Wiederaufbau und das Mahnmal für die Opfer gingen "frustrierend
langsam" voran, schrieb Bloomberg in der Zeitung "Wall Street
Journal" am Mittwoch. Schuld daran sei die "vielschichtige
Führungsstruktur, die die Verantwortlichkeit von Anfang an untergraben hat",
so Bloomberg. Dafür seien die Hafenbehörde Port Authority, Besitzer des
Grundstücks, sowie die Bau-und Planungsgesellschaft Lower Manhattan
Development Corporation verantwortlich. Die Stadt New York selbst habe keine
Kontrolle über die Baustelle. Zumindest das Mahnmal für Opfer des 11.
Septembers sollte bis zum zehnten Jahrestag 2011 fertiggestellt sein. "Keine
Ausreden, keine Verzögerungen mehr", forderte der Bürgermeister.
Foto (c) EPA