Im US-Staat Mississippi hat es am Freitag bei einem Amoklauf an vier verschiedenen Orten sechs Tote gegeben.
Der mutmaßliche Täter wurde anschließend von Hilfssheriffs festgenommen, wie lokale Medien und Zeugen berichteten. Die Bluttat ereignete sich in Arkabutla, einem Dorf mit weniger als 300 Einwohnern in Tate County im Norden von Mississippi, etwa 60 Kilometer südlich der Metropole Memphis im US-Staat Tennessee.
Der Schütze ging in ein Geschäft und erschoss einen Mann, dann ging er zu einem nahe gelegenen Gebäude weiter, wo er eine Frau erschoss, berichtete der Sender WJTV-12 unter Berufung auf Tate County Sheriff Brad Lance. Anschließend marschierte er zu einem Haus, in dem er vermutlich wohnhaft war, und erschoss dort laut WJTV weitere zwei Menschen.
Ein Hilfssheriff entdeckte ein Fahrzeug, das auf die Beschreibung des Wagens des Verdächtigen passte, und versuchte, es anzuhalten. Als der Fahrer weiterfuhr, nahm der Beamte die Verfolgung auf, die bis zur Einfahrt eines anderen Hauses führte, wo der Verdächtige festgenommen wurde, berichtete WJTV.
In diesem Gebäude fanden die Beamten zwei weitere Opfer vor. Ein Toter befand sich in einem Auto, ein weiterer Toter lag auf der Straße.
Ein Zeuge sagte, er habe seine Pistole gezogen und erwogen, auf den mit einer Schrotflinte bewaffneten Verdächtigen zu schießen, sich dann aber entschieden, nicht zu schießen. Stattdessen, so der Zeuge Ethan Cash (18) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, kümmerte er sich um einen Mann, der in seinem Auto vor dem Geschäft angeschossen worden war, und stellte fest, dass dieser keinen Puls mehr hatte und nicht mehr ansprechbar war.
Wie der 18-Jährige weiter erzählte, hat er dann seine Pistole auf einen anderen Mann gerichtet, der sich als der Bruder des Opfers herausstellte. "Er sagte: 'Mann, sie haben gerade auf meinen Bruder geschossen'", so Cash. "Und ich sagte: 'Mann, es tut mir so leid. Lass uns sicherstellen, dass es allen gut geht.'" Später, so Cash, entdeckte er den Verdächtigen.
"Ich wollte auf den Kerl schießen als er wegfuhr, aber ich wusste nicht genau, wer es war, und ich wollte niemanden verletzen, also habe ich das den Polizisten überlassen. Das ist ja sowieso ihr Job", erklärte Cash.
Der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, erklärte in sozialen Medien, er sei über die Vorfälle informiert worden. Die Behörden haben einen Mann verhaftet, von dem man annehme, dass er allein gehandelt habe. Sein Motiv sei noch nicht bekannt, so Reeves. "Bitte beten Sie in dieser Zeit für die Opfer dieser tragischen Gewalttat und ihre Familien", sagte Reeves.
Das Büro des Sheriffs von Tate County gab noch keine Stellungnahme ab. Das Mississippi Department of Public Safety teilte mit, dass staatliche Ermittler zur Unterstützung gerufen worden seien, verwies aber auf Anfragen an den Sheriff.