Angehörige fliehen
Angst vor Rache nach Hochzeits-Massaker
07.05.2009
Angehörige der mutmaßlichen Täter verlassen die Region aus Angst vor Racheakten. Ein Gericht erließ unter dessen zwei weitere Haftbefehle.
Nach dem Tod von 44 Menschen bei dem Massaker in dem südostanatolischen Dorf Bilge wächst unter den Angehörigen der mutmaßlichen Täter die Furcht vor Racheakten. Insgesamt zwölf Familien haben deshalb beschlossen, das Dorf zu verlassen. Unterdessen erließ ein Gericht Haftbefehle gegen zwei mutmaßliche Komplizen der Täter. Damit sind nun zehn Verdächtige in Untersuchungshaft.
Nur mehr drei Tage Sicherheit
Angehörige der Tatverdächtigen
sagten, sie hätten Todesdrohungen erhalten. Die Sicherheitskräfte, die seit
dem Massaker von Montagabend in Bilge stationiert sind, hätten den
Verwandten der mutmaßlichen Täter drei Tage Zeit gegeben, das Dorf zu
verlassen. Danach könne ihre Sicherheit nicht mehr garantiert werden. Die
paramilitärische Gendarmerie vereitelte demnach bereits einen Angriff auf
das Haus von Verwandten eines Verhafteten. Bei dem Massaker hatten 70 Kinder
in dem Dorf einen oder beide Elternteile verloren. Sie werden vom Roten
Halbmond und den Sozialbehörden betreut.