Wörth am Rhein

Atomkraftgegner blockieren Castor-Zug

08.11.2008

Nach Gorleben in Deutschland ist ein Castor-Zug mit radioaktivem Müll unterwegs. Gegner haben den Transport blockiert.

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Kernkraftgegner haben den einen Atommülltransport aus Frankreich am Samstag an der Grenze zu Deutschland an der Weiterfahrt gehindert. AKW-Gegner blockierten nahe Wörth am Rhein die Strecke, während dieser im wenige Kilometer entfernten elsässischen Lauterbourg stand, wie die Bundespolizei mitteilte. Am Zielort Gorleben demonstrierten fast 15.000 Atomkraftgegner für den Ausstieg aus der Kernkraft und gegen den Transport von Atommüll in das dortige Zwischenlager.

Drei Frauen und Männer ketteten nach Angaben von AKW-Gegnern bei Wörth ihre Arme an einen unter den Gleisen versteckten Betonblock. Man versuche, die Strecke frei zu bekommen, sagte ein Sprecher der deutschen Bundespolizei am Nachmittag.

In Gorleben(Niedersachsen) protestierten am außerhalb der Gemeinde gelegenen Zwischenlager laut Polizei etwa 300 Landwirte mit Traktoren gegen die Atommülllieferung. Am Protestmarsch zum Zwischenlager nahmen der Polizei zufolge etwa 14.500 Demonstranten teil. Der Protest richtet sich auch gegen einen Ausbau des Gorlebener Erkundungsbergwerkes zum Endlager für hoch radioaktiven Müll. Nach Angaben einer Bürgerinitiative reisten zu der Demonstration AKW-Gegner aus ganz Norddeutschland mit etwa 50 Bussen an.

Der am Freitagabend nahe der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague gestartete Zug mit elf Atommüllbehälter des Typs "TN 85" hatte in der Nacht ohne größere Zwischenfälle Nordostfrankreich durchquert. Am morgigen Sonntag wird der Zug in Dannenberg erwartet. Nach dem Umsetzen der Behälter auf Straßentieflader dort sollen diese voraussichtlich am Montag in der Früh ins Zwischenlager Gorleben gebracht werden.

Bei Protesten gegen den Transport kam es bereits am Freitagabend zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Nach Angaben der Polizei blockierten in Metzingen im Kreis Lüchow-Dannenberg im Anschluss an einen "Laternenumzug" 300 AKW-Gegner eine Bundesstraße. Dabei wurden auf der Straße Strohballen in Brand gesetzt. An der Blockade beteiligten sich auch ein Dutzend Bauern mit Traktoren. Die Polizei löschte nach eigenen Angaben mit Wasserwerfern brennende Strohballen. Beamte seien beim Räumen der Straße mit Eiern und Flaschen beworfen worden, erklärte sie. Eine Polizistin sei leicht verletzt worden. Ein Sprecher einer Bürgerinitiative sprach von "üblichen Scharmützeln und Reibereien mit der Polizei".

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