Malawi

Aufregung um fliegenden Elefanten

23.06.2009

Ein junger Elefant wurde kopfüber an einem Seil hängend von einem Helikopter transportiert. Ein davon Bild erregte Tierschützer, dass es inzwischen nicht mehr veröffentlicht wird.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA
Zur Vollversion des Artikels

Der Lufttransport eines Elefanten im südostafrikanischen Malawi hat am Dienstag für Aufregung gesorgt. Die südafrikanische Zeitung "Times" hatte auf ihrer Titelseite das Foto eines fliegenden Dickhäuters abgedruckt. Inzwischen wird dieses Foto nicht mehr veröffentlicht. Unter der Überschrift "Elikopter" zeigte das Bild einen jungen Elefanten der - kopfüber an einem Seil hängend - von einem Helikopter durch die Luft transportiert wurde.

Das Bild erregte die Gemüter von Tierschützern - so sehr, dass die verantwortliche Organisation, der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) das Bild nicht mehr zur Veröffentlichung freigibt. "Das Bild hat uns mehr Ärger bereitet als alles andere", sagte Christina Pretorius, eine Sprecherin des IFAW.

Schutz der Tiere
Dabei ging es bei dem Flug um den Schutz der Tiere. Die malawische Regierung hatte sich vor einigen Wochen entschieden, eine Herde von 60 bis 70 Elefanten aus der Phirilongwe-Region am südlichen Ende des Malawi-Sees umzusiedeln. Immer wieder war es in dem Gebiet zu Zusammenstößen zwischen Kleinbauern, die ihre Ernte schützen wollten, und den Elefanten gekommen.

"In den vergangenen Jahren sind dabei mindestens 20 Menschen von den Elefanten zu Tode getrampelt worden", sagt Pretorius. Durch Fallen, Gift und Nagelbretter, die die Bauern gegen die Elefanten verwendeten, seien auch viele der Dickhäuter verletzt worden. So sei einigen der Tiere der Rüssel abgetrennt worden. Die malawische Regierung hatte deswegen entschieden, die Elefanten in das Majete-Schutzgebiet, 250 Kilometer weiter südlich, umzusiedeln. Der IFAW war damit beauftragt worden.

Mit Pfeilen betäubt
"Wir haben in den vergangenen zwei Wochen 44 der Elefanten umsiedeln können", sagt Pretorius. Von Helikoptern aus werden die Elefanten mit Pfeilen betäubt und dann auf Lastwagen in das Schutzgebiet gebracht. Ein Elefant war vor den Betäubungspfeilen aber in unzugängliches Gelände geflüchtet. So erkläre sich auch, wie das umstrittene Foto entstand. "Da kamen wir nur mit einem Helikopter heran." Der Flug sei nur wenige hundert Meter weit gewesen. Den Rest der Strecke sei der Elefant mit einem Fahrzeug transportiert worden. Am Dienstag war er bereits in seiner neuen Heimat und in die Freiheit entlassen.

Zur Vollversion des Artikels