Die Kölner Polizei richtete sich mit einem Appell an den noch flüchtigen Ausbrecher.
Der aus der Justizvollzugsanstalt Aachen geflüchtete deutsche Schwerverbrecher Peter Paul Michalski ist der Polizei Montag früh knapp entkommen. Der 46-Jährige wurde in Mülheim an der Ruhr gesichtet. Die Polizei verlor aber den Verbrecher in einem Hochhaus aus den Augen.
Der im Verdacht der Gefangenbefreiung stehende Aachener Gefängnis-Wachmann könnte erpresst oder bestochen worden sein. Das Gericht hat den dringenden Tatverdacht gegen den 40-jährigen Beamten bestätigt. Möglicherweise sei er erpresst oder bestochen worden.
Der mutmaßliche Fluchthelfer hat nur zeitweise als Pförtner in dem Gefängnis gearbeitet. Normalerweise war er als Wärter im Einsatz. Als die beiden Kriminellen ausbrachen, vertrat der 40-Jährige den regulären Pförtner für die Zeit einer Kontrollfahrt um die Gefängnismauer. Er saß allein an einem Eingang der Haftanstalt, bestätigte das Düsseldorfer Justizministerium einen Bericht der "Aachener Zeitung".
Appell
Auf der Suche nach dem ausgebrochenen Schwerverbrecher
hat sich die Polizei mit einem Appell direkt an den Flüchtigen gewandt. In
einer Erklärung appellierte die Kölner Polizei am späten Sonntagabend an den
46-Jährigen, seine Flucht gewaltfrei zu beenden und sich zu stellen. Die
vergangenen Tage hätten gezeigt, dass ihm offensichtlich nicht daran gelegen
sei, Menschen zu verletzen. "Beenden Sie Ihre Flucht, bevor Menschen zu
Schaden kommen", hieß es in der Mitteilung.
Michalskis Komplize Michael Heckhoff war am Sonntag in Mülheim an der Ruhr gefasst worden. Ein Spezialeinsatzkommando überwältigte den 50-Jährigen. Passanten hatten zuvor den Fluchtwagen der beiden extrem gefährlichen Kriminellen entdeckt.
Skrupellos
Der noch flüchtige Mörder gilt als skrupellos. Nach
ihrer Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt des Aachener Gefängnisses am
Donnerstagabend hatten Michalski und Heckhoff insgesamt fünf Menschen
vorübergehend in ihre Gewalt gebracht und sie gezwungen, ihnen zu helfen.