Brand-Katastrophe

Australier rettete 12 Kinder vor der Flammenhölle

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Nach Hinweisen aus der Bevölkerung konnten zwei weitere Brandstifter verhaftet werden. Politiker räumen Fehler ein.

Als Helden haben Australiens Abgeordnete einen Landsmann gefeiert, der inmitten der verheerenden Buschbrände im Südosten des Landes Dutzende Kinder retten half. Wie die Zeitung "Daily Telegraph" am Donnerstag berichtete, hatte Geschäftsmann Peter Thorneycroft mit nacktem Oberkörper, in Shorts und Schlapfen und nur mit einem Gartenschlauch ausgerüstet auf dem "Kinglake National Park Hotel" gegen die Glut angekämpft, während Dutzende Kinder in dem Gebäude auf Rettung warteten.

Premierminister Kevin Rudd beschrieb den 43-Jährigen als einen Mann, der auch dann noch die Ruhe bewahrte, als der Himmel um ihn herum schon orangefarben geglüht habe. Augenzeugen zufolge seien die Häuser gegenüber dem Hotel längst in die Luft geflogen, sagte Rudd, und wenn Thorneycroft sich nicht so eingesetzt hätte, dann wäre dies sicher auch mit dem Hotel passiert.

"Er ist ein echter australischer Held", schwärmte Rudd. Deutlich nüchterner äußerte sich Thorneycrofts Frau Judy - sie sagte dem "Daily Telegraph", ihr Mann habe am Telefon immer wieder gerufen: "Alle sind tot, alle sind tot." Daraufhin habe sie ihm gesagt: "Halt den Mund und tu, was zu tun ist."

Brandstifter festgenommen
Unterdessen sind zwei mutmaßliche Brandstifter festgenommen worden. Die beiden sind nach Hinweisen aus der Bevölkerung zum Verhör gebracht worden. Der Verdacht liege nahe, dass etwa der Brand in der Ortschaft Marysville mit möglicherweise 100 Todesopfern absichtlich gelegt worden sei. Politiker gestehen inzwischen Fehler nach den verheerenden Bränden ein.

Die Behörden haben bisher 181 Todesopfer bestätigt. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl auf weit über 200 steigt. Es waren die verheerendsten Brände, die Australien je erlebt hat. Insgesamt wurden 5.000 Menschen obdachlos, 1.200 Häuser zerstört und mehr als 450.000 Hektar Land niedergebrannt. Nach Angaben der lokalen Polizeichefin waren auch nach den verheerenden Bränden vom Wochenende wieder Brandstifter aktiv. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren.

Politiker räumt Fehler ein
Der Premierminister des betroffenen Bundesstaates Victoria Fehler eingeräumt. Viele Menschen seien nicht früh genug vor der herannahenden Feuerwalze gewarnt worden, weil die Telefone überlastet waren, sagte John Brumby. Brumby verteidigte die Absperrung der Ortschaft Marysville, wo vermutlich 100 der 500 Einwohner ums Leben kamen. Forensiker seien noch dabei, in Autos und Häusern nach Leichen zu suchen. "Wenn die Menschen dorthin zurückkehrten und in den Häusern Leichen fänden, wäre das ein schreckliches Trauma", sagte Brumby.

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