Albtraum für Autofahrer: Bei laufendem Verkehr hat ein Erdrutsch eine schwedische Autobahn über eine Länge von 500 Metern komplett weggerissen.
Zehn Personenwagen und ein Lastwagen stürzten auf der E6 bei Munkedal in die Tiefe, wie die Behörden im Bezirk Bohus im Westen Schwedens bestätigten. Behördensprecher bezeichneten es als kleines Wunder, dass von den 28 Insassen bei dem Unglück am Mittwochabend niemand ums Leben kam oder ernsthaft verletzt wurde.
Umgekippte Autowracks
Augenzeugen sagten, die Szenerie mit
umgekippten Autowracks und eingeklemmten Menschen zwischen gigantischen
Asphaltbrocken sei "wie aus einem Horrorfilm" gewesen. Der Autofahrer Dan
Andersson sagte im Rundfunk: "Es war unwirklich. Vor uns verschwand
plötzlich ein Auto in einem dunklen Loch. Dann fielen wir selbst so knapp
zwei Meter tief." Andersson und seine Mitfahrer blieben unverletzt.
Straßenamt verantwortlich
Das staatliche Straßenamt übernahm
die Verantwortung für das Unglück, weil die wichtigste Straßenverbindung
Westschwedens nicht genau genug auf ihre Belastbarkeit bei einem Unwetter
untersucht worden sei. Auch die benachbarte Bahnstrecke für Fernverbindungen
wurde am Mittwochabend unterspült und zerstört.
Starke Überschwemmungen
Weite Teile Westschwedens sind durch
anhaltende Regenfälle seit der vergangenen Woche von schweren
Überschwemmungen betroffen. Der zuständige Experte des Meteorologischen
Institutes in Stockholm, Sten Bergström, nannte den Erdrutsch auf der E6
"eine der Folgen des Klimawandels". In den vergangenen Jahren habe sich die
Niederschlagsmenge in Westschweden deutlich erhöht. "Wir müssen uns wohl
häufiger auf so etwas einstellen", sagte Bergström.
E6 bleibt gesperrt
Die Autobahn E6 bleibt nun für mehrere Wochen
gesperrt. Nach Behördenangaben müssen Autofahrer im bevorstehenden
Weihnachtsverkehr mit einem Umweg von 60 Kilometern auf Landstraßen und
langen Staus rechnen.