Drogentod

Baby in Berlin neben toter Mutter verdurstet

06.12.2007

Schon wieder ein Drama rund um Mutter und Kind. Die Berliner Polizei fand eine 24-jährige Frau mit ihrem Baby tot in einer Wohnung.

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© Buenos dias
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Das sechs Wochen alte Mädchen ist in Berlin neben seiner Mutter verdurstet, nachdem diese offenbar an Drogen gestorben war. Das ergab am Freitag die Obduktion der beiden Leichen, die am Vortag in der Wohnung der 24-jährigen Lettin gefunden worden waren, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte. Vertreter der Bezirksbehörden, die Frau und Kind nach eigenen Angaben "engmaschig" betreut hatten, zeigten sich erschüttert.

Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Frische Einstichspuren an den Armen der Frau deuteten auf einen kurz vor dem Tod erfolgten Betäubungsmittelkonsum hin. Demnach wurde auch ein Spritzbesteck in der Wohnung im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gefunden. Als wahrscheinlichste Todesursache komme daher eine Betäubungsmittelvergiftung in Betracht, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Tod des Säuglings sei sehr wahrscheinlich eine Folge mangelnder Flüssigkeitszufuhr, nachdem die Mutter das Kind nicht mehr stillen konnte.

"Engmaschige Betreuung"
Der Jugendstadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann, berichtete, die Frau habe seit dem Jahr 2004 in Berlin gelebt. Sei sei HIV-positiv und mit Hepatitis B infiziert gewesen. Wegen der Erkrankungen sei die 24-Jährige und ihr Baby im Universitätsklinikum Charite medizinisch betreut worden. Der Mutter sei dabei eine "gute Prognose" gestellt worden.

Sozialstadträtin Martina Schmiedhofer sagte, Kinderärzte und der Sozialdienst des Bezirks hätten Mutter und Kind regelmäßig zu Hause besucht. Sie hätten dabei eine kindgerechte Entwicklung und ein gutes Mutter-Kind-Verhältnis festgestellt.

Am Freitag vergangener Woche war die Frau das letzte Mal lebend gesehen worden. Am Dienstag und Donnerstag dieser Woche versäumte sie Behördentermine, worauf zwei Mitarbeiterinnen des Sozialamtes zu der Wohnung geschickt wurden. Weil niemand aufmachte, informierten sie die Feuerwehr, die die Tür öffnete und die beiden Leichen entdeckte.

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