Auf 5.500 Metern gezeugt

Baby nach K2-Drama

13.12.2010

Das Opfer vom zweithöchsten Berg der Welt wird posthum Vater.

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Es war eines der dramatischsten Ereignisse des Jahres: Österreichs Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner (13 Achttausender bezwungen) scheiterte im August beim Versuch, den zweithöchsten Berg der Welt zu bezwingen. Kurz vor dem Gipfel des K2, im sogenannten Flaschenhals, rutschte ihr Bergkamerad Fredrik Ericsson (36) ab, stürzte 1.000 Meter in den Tod: „Ich hörte nur mehr einen Schrei“, sagte Kaltenbrunner, „als er an mir vorbei stürzte.“ Kaltenbrunner brach den Gipfelsturm ab, quälte sich zurück ins Basislager. Fredrik Ericssons Leiche konnte nicht geborgen werden, bleibt im ewigen Eis.

Werdende Mutter: Eine junge polnische Ärztin
Erst jetzt, vier Monate nach der Tragödie, wurde das unglaubliche Glück bekannt. Der verunglückte Bergsteiger und Extremskifahrer wird posthum Vater. Dieses süße Geheimnis lüftete am Sonntag Gerlinde Kaltenbrunner in der ORF-Sendung „Frühstück bei mir“: „Es ist wohl in den Wochen vor dem Aufstieg passiert“, erzählte Kaltenbrunner Ö3-Lady Claudia Stöckl: „Im Basislager.“

Wochenlang haben die Bergsteiger im Sommer in ihren Zelten in rund 5.500 Meter Höhe auf perfektes Wetter für den Aufstieg gewartet. Da bleibt viel Zeit.

Ericsson war mit seiner Freundin Patricia in den Himalaya gereist, eine polnische Ärztin. Sie lebt in London, ist selbst erfahrene Alpinistin, fungierte im Basislager als medizinische Betreuerin für die gesamte Bergsteiger-Gruppe.

„Musste weinen, als ich von Schwangerschaft erfuhr“
Als das Unglück geschah, dürfte Patricia von ihrer Schwangerschaft noch nichts gewusst haben. Jetzt ist sie im fünften Monat, freut sich riesig über dieses Wunder: „Auch die Eltern von Fredrik sind über dieses unglaubliche Geschenk begeistert“, sagte Gerlinde Kaltenbrunner. Ericssons Eltern leben nicht in Schweden, sondern in Chamonix in Frankreich, am Fuße des Mont Blanc. Patricia hat sie in den vergangenen Wochen mehrmals besucht. Gerlinde Kaltenbrunner: „Als ich von der Schwangerschaft Patricias erfuhr, hab’ ich nur weinen müssen. Patricia freut sich so wahnsinnig, weil sie weiß, dass es ganz in Fredriks Sinn ist. Fredrik hat versucht, seine Träume zu leben.“

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