Das Jugendamt hatte keine Anhaltspunkte für die Misshandlung des 22 Monate alten Kindes. Jetzt befindet sich der Lebensgefährte der Mutter in Haft.
Wieder ist in Deutschland ein Kleinkind bei Misshandlungen lebensgefährlich verletzt worden: Ein 22-jähriger Mann aus Rhede (Kreis Borken) soll die 22 Monate alte Tochter seiner Lebensgefährtin schwer misshandelt haben. Die Überlebenschancen des Kindes sind nach Angaben des Münsteraner Oberstaatsanwalts Wolfgang Schweer nicht sehr hoch.
Mutter rief Rettung
Am Donnerstagabend war das Kind ins
Krankenhaus von Bocholt gebracht worden, nachdem der 22-Jährige den
Rettungsdienst alarmiert hatte. Der Mann habe angegeben, das Mädchen sei aus
dem Bett gefallen. Da das Kind lebensbedrohliche Verletzungen hatte, wurde
es mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Münster verlegt.
Verletzungen passten nicht zur Aussage
Nach Angaben des
behandelnden Arztes in Bocholt seien die schweren inneren Verletzungen nicht
mit der Unfallschilderung des 22-Jährigen in Einklang zu bringen, berichtete
die Polizei. Durch die Ermittlungen der Kriminalpolizei und Untersuchungen
eines Gerichtsmediziners habe sich der Verdacht der Kindesmisshandlung
erhärtet, hieß es. Die Polizei nahm den 22-Jährigen und die 29-jährige
Kindsmutter fest. Die ältere Tochter der Frau habe sich in der Obhut einer
Verwandten befunden. Der Verdächtige befand sich am Montag in
Untersuchungshaft.