Frankreichs Bauern wollen künftig 40 Cent pro Liter als Forderung.
Aus Protest gegen die niedrigen Milchpreise haben hunderte französische Bauern ihre Milch auf den Feldern versprüht. Nahe des Mont Saint-Michel in der Normandie kamen am Freitag nach Polizeiangaben rund 250 Bauern zusammen, um mit ihren Traktoren mehr als eine Million Liter Milch aus Güllefässern auf den Feldern zu verteilen. In der Nähe von Pau in Südfrankreich brachten laut Gewerkschaftern etwa achtzig Landwirte 17 Tonnen Milch neben einem Werk des Lebensmittelriesen Danone aus.
"Die Milch, die Sie ernährt, ernährt uns nicht mehr" stand auf einem Spruchband bei der Aktion in der Normandie. Auf einem anderen forderten die Landwirte "einen gerechten Preis von 40 Cent pro Liter". Sie folgten dem Aufruf der Bauernverbände zu einem "Weißen Tag". Am Mittwoch hatten Milchbauern in Belgien in einer ähnlichen Aktion rund drei Millionen Liter Milch aus Güllefässern auf einem Feld versprüht.
In Roanne bei Lyon räumten mehrere Dutzend Bauern die Milchregale eines Supermarktes leer. Die Bauern verteilten sämtliche Milcherzeugnisse an Kunden. Laut Polizei entstand dem Supermarkt dadurch ein Schaden von 100.000 Euro. Die französischen Milchbauern hatten vergangene Woche einen Lieferstreik und Blockaden beschlossen, um gegen die drastisch gesunkenen Abnahmepreise zu protestieren. Europaweit protestieren inzwischen nach Verbandsangaben mehrere zehntausend Milchbauern gegen sinkende Preise, auch in Deutschland.