Nachbarn sagen
Belgischer Messerstecher war Einzelgänger
25.01.2009
Niemand kannte den abgekapselten Mann. Drei Psychiater untersuchen ihn jetzt. Untergebracht ist er im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses.
Nachbarn des mutmaßlichen Messerstechers in einer belgischen Kinderkrippe in Dendermonde haben den 20-Jährigen als exzentrischen Einzelgänger beschrieben. Er sei sehr verschlossen gewesen, niemand habe ihn wirklich gekannt, hieß es. Er lebte völlig abgekapselt, war ziemlich exzentrisch und ein großer Fahrradliebhaber, so die Nachbarn.
Job aufgegeben
Der Mann lebte seit drei Monaten in dem Dorf
Sinaii in einer Wohnung im ersten Stockwerk eines kleinen Mietshauses. Der
Ort ist ungefähr 30 Kilometer von Dendermonde entfernt, wo der Mann am
Freitag zwei Babys und eine Betreuerin in einer Krippe erstochen und zwölf
weitere Babys und Kindergärtnerinnen zum Teil schwer verletzt hatte. Er soll
vor wenigen Monaten seinen Job als Lagerverwalter in einem großen Supermarkt
gekündigt haben. Ganz in der Nähe seiner Wohnung liegen eine Vorschule und
ein Spielplatz.
Im Hochsicherheitstrakt
Die belgischen Medien veröffentlichten
unterdessen das Foto eines schmächtigen Mannes mit langen, dunklen Haaren,
bei dem es sich um den Täter handeln soll. Derzeit ist er in einem
Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Brügge untergebracht. Seine Eltern
wurden am Samstag vernommen. Im Auftrag des Ermittlungsrichters untersuchen
drei psychiatrische Gutachter, ob der Mann während seiner Bluttat
zurechnungsfähig war.
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Dendermonde soll die Krippe geschlossen werden.
Bild: (co) Reuters