Zug-Unglück
Bereits 20 Tote bei Toskana-Inferno
01.07.2009
Kesselhersteller Gatx weist jede Schuld für das Unglück von sich. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf 20 gestiegen.
Die italienische Bahngesellschaft FS wies jegliche Verantwortung für das Unglück von sich. Die Firma Gatx Rail Austria, Eigentümer des betroffenen Kessels, sei für die Sicherheitskontrollen verantwortlich. Laut FS-Angaben sei der Kesselwagen zuletzt am 2. März kontrolliert worden. Sein Gewicht habe den Sicherheitsvorschriften entsprochen und sei unter 80 Tonnen gelegen. Gatx Rail Austria hat einen Mitarbeiter nach Italien geschickt, der die Behörden bei den Untersuchungen unterstützen soll. Einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Unfallursache und dem Waggon sehe man aber noch nicht.
Bei der Überprüfung in der norditalienischen Werkstatt Cima in Mantua sei der Wagen laut Gatx-Europa-Chef Johannes Mansbarth "auf Herz und Nieren geprüft" worden. Die behördlich zugelassene Werkstatt wies jegliche Verantwortung für das Unglück von sich. "Die Wartungsarbeiten sind im Auftrag unseres Kunden Gatx mit größter Sorgfalt nach den europäischen Vorschriften durchgeführt worden", sagte eine Firmensprecherin auf Anfrage.
20 Tote
Drei Tage nach dem durch die Entgleisung von
Kesselwaggons ausgelösten Flammeninferno in der toskanischen Küstenstadt
Viareggio hat sich die Zahl der Toten auf 20 erhöht. In der Nacht auf
Freitag erlag eine noch nicht identifizierte Frau im Krankenhaus der Stadt
Carrara ihren schweren Brandwunden.
Bisher wurden nur drei Leichen offiziell identifiziert. Die anderen Toten sollen DNA-Tests unterzogen werden, damit sie mit Sicherheit identifiziert werden können, teilten die Behörden mit. Der Zustand von rund 20 der 28 Verletzten, die sich in Krankenhäusern befinden, galt am Freitag als kritisch.
Im Bahnhof des westtoskanischen Urlaubsortes war in der Nacht zum Dienstag ein mit Flüssiggas betankter Kesselwaggon aus noch unbekannter Ursache explodiert. Durch die Wucht der Explosion wurden zahlreiche Häuser in der Umgebung zerstört. Experten vermuten, dass ein Achsbruch an dem Waggon das Inferno ausgelöst hat.