Omar bin Laden ist in Rom. Osamas Sohn möchte den Papst treffen. Er logiert bereits nicht unweit von ihm in einem Luxushotel.
Omar bin Laden, einer der Söhne des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden, würde nach eigenen Worten gern den Papst besuchen. "Ja ich würde gern den Papst im Vatikan treffen, doch man hat mir gesagt, dass es nicht einfach ist", sagte der 26-Jährige, der am Montagabend im Rahmen der vom italienischen TV-Kanal "La 7" gesendeten Politshow "Niente di personale" ("Nichts Persönliches") interviewt wurde.
Vater seit 2000 nicht mehr gesehen
Omar bin Laden berichtete,
dass er seit dem Jahr 2000 seinen Vater nicht mehr gesehen habe. "In diesem
Jahr hielt ich mich in Afghanistan auf. Ich war 18 Jahre alt. Danach habe
ich das Land verlassen und meinen Vater nicht mehr gesehen. Ich glaube
nicht, dass er tot ist. Ich hätte es erfahren, die Welt hätte es erfahren.
Kein Sohn wünscht sich den Tod seines Vaters", sagte Bin Laden Junior, der
laut eigenen Angaben den Dialog mit dem Westen fördern will.
11. September war "falsch"
Zu den Anschlägen vom 11.
September 2001 sagte Omar bin Laden, er halte sie persönlich für falsch.
Auch der Vietnamkrieg sei nicht richtig gewesen, und das gelte auch für das,
was in Palästina und im Irak vor sich gehe. Er habe Trauer angesichts der
Toten vom 11. September empfunden.
Thema Frauen
Omar bin Laden sprach auch über die Lage der Frauen
in arabischen Ländern. "Jedes Land hat eigene Traditionen, die respektiert
werden müssen. Wir haben unsere. Wir müssen aber auch die Traditionen des
Westens respektieren", sagte Bin Laden.
Luxushotel in Rom
Omar bin Laden hielt sich am Montag zusammen
mit seiner Frau, der doppelt so alten Britin Jane Felix-Browne, die den
Namen Zaina Alsabah angenommen hat, in Rom auf. Er speiste in einem
Restaurant unweit des Vatikans und logierten in einem Luxushotel im
Stadtzentrum.