Seit Anfang Januar sucht die Polizei in Südtirol nach dem vermissten Lehrer-Ehepaar Peter N. (63) und Laura P. (68). Samstagmorgen entdeckten Beamte die Leiche der Frau im Fluss Etsch.
Laut der italienischen Website "stol.it" entdeckten Beamte Samstagmorgen eine Leiche im Fluss Etsch. Die Staatsanwaltschaft in Bozen hat bestätigt, dass Angehörige der Vermissten die Tote als Laura P. identifiziert hätten. Der Sohn des Paares ist mittlerweile verhaftet worden und steht im Verdacht, seine Eltern getötet zu haben.
++Update: Dienstagnachmittag soll auch der Leichnam von Peter N. gefunden worden sein++
Pensioniertes Ehepaar seit 4. Jänner vermisst
Am 4. Jänner versuchte die Münchner Ärztin Madé N. (26) ihre Eltern Peter N. (63) und Laura P. (68) telefonisch zu erreichen. Doch das Lehrer-Ehepaar mit einem Haus in Bozen (Italien) war nicht erreichbar. Als auch am nächsten Morgen die Handys der beiden ausgeschaltet sind, bittet sie ihren 30-jährigen Bruder Benno, bei dem Paar nachzusehen.
Benno N. wenig besorgt über Verschwinden der Eltern
Der Sohn aber war nicht besorgt. Später erzählt die Ärztin, sie habe ihren Bruder fast nötigen müssen, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Zunächst blieben mehrere Polizei-Suchaktionen ohne Erfolg. Dann finden sich Blutspuren am Geländer einer Brücke, die über den Fluss Etsch führt.
Untersuchungen ergaben, dass das gefundene Blut von Peter N. stammt. Nachdem auch im Haus und im Auto der Vermissten Blut gefunden wird, begannen die Ermittler von einer Gewalttat auszugehen.
Wiedersprüche bei Vernehmung
Wie die "Bild" berichtet, verwickelte sich der Sohn der Vermissten bei seinen Aussagen in Wiedersprüche. Benno N. gab an, in der Tatnacht bei seiner Freundin Martina A. (40) gewesen zu sein. Diese bestätigt seine Anwesenheit und meint, er sei gegen fünf am nächsten Morgen wieder losgefahren. Allerdings hat sich Benno um 40 Minuten verspätet.
Familienstreit wegen abgebrochenem Studium
Laut Verwandten der Familie gab es immer wieder Streit mit dem Sohn, weil dieser sein Studium abgebrochen hatte und sein Vater die Studiengebühren wiederhaben wollte. Ein Freund hat laut "Bild" angegeben, dass Benno ein wahrer Fitness-Freak wurde, Anabolika genommen habe und mit der Zeit immer aggressiver wurde. Weitere Medienberichte geben an, Benno sei zuvor in einer Psychiatrie gewesen.
Sohn kam verschwitzt und schmutzig bei Freundin an
Benno N. bestreitet alle Vorwürfe, doch die Indizien mehrten sich: Laut seiner Freundin kam er am Abend des 4.Jänner verschwitzt, schmutzig und mit Ersatzkleidung zu ihr. Die schmutzige Wäsche wurde von seiner Geliebten gewaschen und später der Polizei übergeben.
Bleichmittel und Autowaschanlage
Der Fitness-Fanatiker kaufte laut der Sendung "Quarto Grado" auch fünf Liter vom Bleichmittel Wasserstoffperoxid und soll das Auto seiner Eltern vier Tage nach deren Verschwinden in einer Autowaschanlage gereinigt haben.
Tränen wegen toter Mutter
Benno N. ist am 28. Jänner wegen vorsätzlicher Tötung und Verbergen der Leichen verhaftet worden. Laut Bennos Anwalt Flavio Moccia soll der Angeklagte geweint haben, als er ihm vom Fund seiner toten Mutter erzählt hat. Als Motiv werden Anabolikamissbrauch und eine wohl narzisstische Störung vermutet. Es gilt die Unschuldsvermutung.