Hinter der Bombenserie in Bangkok zu Silvester sollen Ex-Politiker stehen. Drei Menschen wurden dabei getötet und 38 verletzt.
Drahtzieher der am Sonntag verübten Bombenanschläge in der thailändischen Hauptstadt Bangkok sollen nach Vermutungen der Regierung frühere Politiker des Landes sein. Es gäbe entsprechende Hinweise von Seiten der Geheimdienste, erklärte Ministerpräsident Surayud Chulanont am Montag. Bei der Explosion mehrerer Bomben waren am Sonntag drei Menschen getötet und 38 verletzt worden, darunter neun Ausländer.
Noch keine konkreten Angaben
Wer genau hinter den Attentaten steckte, konnte die Regierung jedoch nicht sagen. Auch welcher Art die Hinweise auf thailändische Ex-Politiker seien, wurde nicht bekannt gegeben. Obwohl die Regierung dies nicht mit Sicherheit sagen könne, gehe sie davon aus, dass es sich bei den Tätern nicht um separatistische Moslem-Experten aus dem Süden des Landes handle, sagte der Ministerpräsident am Montag. Die Anwälte des vor mehr als drei Monaten aus dem Amt getriebenen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra bezeichneten den Verdacht als Schmähkampagne.
Weitere Anschläge befürchtet
Australien befürchtet wie Großbritannien und die USA, dass es weitere Anschläge geben könnte, und mahnte seine Bürger zu erhöhter Vorsicht. Vier der ausländischen Anschlagsopfer stammten aus Ungarn, zwei aus Großbritannien und drei aus Serbien, teilte die Polizei am Montag mit. Die Polizei und Soldaten errichteten 6.000 Kontrollpunkte in der weitläufigen Stadt mit neun Millionen Einwohnern.
Keine muslimische Extremisten
Am Vortag waren zwei Bomben in der Nähe des Platzes hochgegangen, auf dem die größte Silvesterfeier der Stadt geplant war. Die Behörden hatten die Feiern jedoch nach einer ersten Serie von Explosionen abgesagt. Auch die Partys in der bei Rucksack-Touristen beliebten Khao-San-Straße wurden aufgelöst. Zu der Anschlagsserie bekannte sich zunächst niemand, die Polizei hatte keine Verdächtigen benannt. Der stellvertretende Polizeichef Achiravit Supanpasat schloss indessen aus, dass muslimische Extremisten dahinter stünden.
1.800 Tote seit Anfang 2004
Die Detonation von mehreren Bomben innerhalb eines kurzen Zeitraums ist eine von muslimischen Separatisten verwendete Taktik. Diese haben jedoch bisher keine Anschläge außerhalb der Region im Süden Thailands verübt. Seit dem Ausbruch des Aufstandes im Jänner 2004 sind mehr als 1800 Menschen ums Leben gekommen. Das thailändische Militär hatte am 19. September die Macht in dem südostasiatischen Land übernommen.