Reise ins All

Branson stellt privates Raumschiff vor

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Ab 2012 kann man für 135.000 Euro einen Trip ins All machen.

Der britische Milliardär Richard Branson hat sein erstes Raumschiff für private Kurztrips durchs Weltall enthüllt. Die Raumkapsel "SpaceShipTwo", die spätestens 2012 zur ersten Reise mit Weltraumtouristen an Bord starten soll, gab am Montagabend (Ortszeit) in der kalifornischen Mojave-Wüste ihr Debüt. Nach Angaben einer Sprecherin des Unternehmens Virgin Galactic waren 800 Gäste zu der Vorstellung bei Sonnenuntergang eingeladen. Mit dabei waren der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger und die Unternehmerin Sonja Rohde aus Hagen in Nordrhein-Westfalen, die bereits ein Ticket als "Privatastronautin" gebucht hat.

Erste Reise
"Ich kann es kaum fassen, dass die erste Reise jetzt in greifbare Nähe rückt", sagte die 34-Jährige der Deutschen Presse-Agentur dpa wenige Stunden vor der Enthüllung. Etwa 300 Menschen haben dem Sender CNN zufolge bereits einen Platz in dem Shuttle mit einer Anzahlung reserviert. Der Preis für das etwa zweieinhalbstündige Abenteuer liegt bei rund 200.000 Dollar (umgerechnet etwa 135.000 Euro).

Lob von Arnie
Schwarzenegger lobte Branson als "außergewöhnlichen Visionär", den Luftfahrtpionier Burt Rutan als "einen der großartigsten Weltraumingenieure aller Zeiten". Das 18 Meter lange, weiß glänzende "SpaceShipTwo", das zwei Piloten und sechs Passagieren Platz bietet, soll mit dem Trägerflugzeug "WhiteKnightTwo" in rund 15 Kilometer Höhe gebracht werden. Dann soll sich das Raumflugzeug abkoppeln und mit Raketenantrieb auf 110 Kilometer Höhe steigen. Die Passagiere sind dann einige Minuten schwerelos. Die ersten Testflüge sind für Anfang 2010 geplant.

"Wir haben riesige Fenster, wie kein anderes Raumfahrzeug zuvor, durch die sie (die Passagiere) auf die Erde schauen können", sagte Branson dem Sender CNN vor der öffentlichen Enthüllung. "Sie können herumschweben und damit zu Astronauten werden". Auf den ersten Flug will Branson seine eigene Familie mitnehmen. Ein Bild seiner Mutter aus jüngeren Jahren ziere eine Seite des Cockpits, verriet der Unternehmer. Rund 80 000 Menschen haben sich bereits auf einer Warteliste eingetragen. Er wolle Weltraumreisen später einmal zu einem Preis anbieten "dass Hunderttausende Menschen den Weltraum erleben können, die sich das nie erträumt hätten", so Branson.

Traum vom All
Rohde hatte Branson 2005 bei einer Safari in Afrika kennengelernt, der ihr von seinem Raumfahrtunternehmen und seinen Plänen erzählte, Touristen ins Weltall zu schicken. Die Hagenerin war begeistert und reservierte sofort einen Platz. Inzwischen hat die Juniorchefin einer Immobilienfirma mehrere Trainingseinheiten absolviert, um sich auf den Ausflug ins All vorzubereiten - dazu gehörte auch ein Schwerelosigkeitstraining im Kennedy Space Center in Cape Canaveral (US-Bundesstaat Florida) und ein Zentrifugentraining.

An dem Raumschiff wurde jahrelang unter größter Geheimhaltung gearbeitet. Rutan war auch der Entwickler des Raketenflugzeugs "SpaceShipOne", das 2004 zwei Mal aus der Mojave-Wüste in den Weltraum vorstieß. Branson war von dem Projekt so angetan, dass er die Technologie kaufte, um mit der weiterentwickelten Version Touristen ins All zu schicken.

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