Öl-Unfall

Brasilien: Chevron muss Bohrung stoppen

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Bis Ursache für Ölaustritt geklärt ist und Verantwortliche gefunden sind.

Brasiliens Behörden haben alle Bohrarbeiten des US-Ölkonzerns Chevron im Land vorläufig gestoppt. Damit reagierte die Nationale Erdölagentur (ANP) auf mutmaßliche Nachlässigkeiten und Informationsmängel von Chevron Upstream Brasil beim Ölunfall vor Brasiliens Küste. Chevron selbst teilte mit, man habe alle derzeitigen und künftigen Offshore-Bohroperationen freiwillig suspendiert. Davon nicht betroffen sei die Produktion im Ölfeld Frade, die derzeit bei 79.000 Barrel (125.597 Hektoliter) am Tag liege.

Nach ANP-Angaben gilt der Bohrstopp so lange, bis die Ursache für den Ölaustritt geklärt und die Verantwortlichen gefunden sind. Die Entscheidung beruhe auf Analysen, "die aufseiten des Konzessionärs (Chevron) Fahrlässigkeit bei der Ermittlung fundamentaler Daten für die Bohrungen" zeigten. Chevron teilte am späten Mittwochabend mit, die Niederlassung in Brasilien sei noch nicht über die Entscheidung informiert worden, obwohl die ANP einen entsprechenden Text auf ihrer Internetseite eingestellt habe.

Zugleich informierte der Konzern, dass bei der Bekämpfung des Ölteppichs nur Säuberungs- und Verteilungsmethoden angewandt worden seien, die von den brasilianischen Behörden anerkannt seien. Derzeit werden aber auch Vorwürfe geprüft, wonach Chevron Sand über den Ölfilm auf hoher See gestreut haben soll. Bei dem Unfall im Frade-Feld im Campos-Becken rund 370 Kilometer nordöstlich Rios waren hunderttausende Liter Rohöl ausgetreten. Chevron hatte für den Vorgang die volle Verantwortung übernommen.

Ursache des Ölunfalls sind möglicherweise Fehler bei der Druckberechnung für eine Bohrung. Der Präsident von Chevron Brasil, George Buck, sagte bei einer Anhörung im Parlament in Brasilia: "Ich bitte das brasilianische Volk und die brasilianische Regierung aufrichtig um Entschuldigung." Er hoffe, dass Chevron Partner Brasiliens bleiben könne. Der Konzern wurde mit einer ersten Strafe von 50 Millionen Reais (20,1 Mio. Euro) belegt, muss aber mit weiteren Bußen rechnen, die die Summe mehr als verdreifachen könnten.
 

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