Liebster Pa

Briefe Dianas an Schwiegerpapa veröffentlicht

14.12.2007

Intime Briefe zwischen Lady Diana und ihrem Schwiegerpapa zeigen, dass die Prinzessin und Prinz Philip eine innige Freundschaft verband.

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Am Donnerstag sind die bis dahin aus Rücksicht auf die beiden Söhne unter Verschluss gehaltenen Briefe von Prinzessin Diana und ihrem Schwiegervater beim Prozess um den Tod Dianas vorgelegt worden. Aus dem intimen Briefwechsel, der zwischen Juni und September 1992 stattfand, geht hervor, dass zu der Zeit, als Di, da sie in der größten Ehekrise steckte, Rat und Trost bei Philip suchte und fand.

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Mordkomplott-Theorie entkräftet
Die Briefe, die beim Prozess präsentiert wurden, entkräften auch die schweren Vorwürfe von Dodi Fayeds Vater Mohamed an Prinz Philip, dass dieser den Tod der Prinzessin eingefädelt hatte. Harrods-Chef Fayed macht Philip dafür verantwortlich, das Mordkomplott gegen Diana und Dodi initiiert zu haben, weil ihr Verhältnis dem Ruf der Royals geschadet hatte.

Philip scherzt in einem seiner Briefe an seine Schwiegertochter und bezeichnete sich als "armseligen Ehe-Berater", bot ihr aber gleichzeitig seine Hilfe an. Doch Diana verteidigte seine Fähigkeiten und beschrieb ihn als höchst "verständnisvoll". Sie sprach ihn sogar mit "Liebster Papa" an.

Diana ließ in den fünf handgeschriebenen Briefen ihren Emotionen freien Lauf. Philip antwortete in knappen, liebevollen Sätzen. Viele Passagen weisen auf die Zuneigung der Prinzessin zu ihrem Schwiegervater hin und auf seine Sorge über die Ehekrise und die Entfremdung Dianas aus der königlichen Familie.

 

Prinz Philip, Herzog von Edinburgh

Auszüge aus den Briefen:

21. Juni 1992. Diana schreibt:
Liebster Schwiegerpapa, ich war so erfreut über Deinen Brief, vor allem, als ich las, dass Du verzweifelt bemüht bist, zu helfen. Der Brief endet mit: Ich bin Dir zutiefst dankbar, dass Du mit einen so respektvollen und liebevollen Brief schicktst. Ich hoffe, Du liest meinen im gleichen Sinne. In tiefer Liebe, Diana."

28. Juni 1992. Philip schreibt:
"Ich hoffe, wir können fortfahren mit dieser Art der Kommunikation. Es scheint, als gäbe es wenig andere Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten und unsere Meinungen auszutauschen."

Diana antwortet:
"Du hast Recht, das ist momentan der einzige Weg, miteinander zu kommunizieren, aber ich sehe es gleichzeitig als guten Start und das freut mich". Diana entschuldigt sich dafür, dass ihr Brief "überlang" ist.

Philip schreibt im nächsten Brief:
"Wenn Du mir erlaubst, tue ich mein möglichstes, Dir und Charles zu helfen, aber ich muss gestehen, ich habe kein Talent als Eheberater!"

Diana antwortet:
"Ich war von Deinem Brief gerührt, es zeigt, wie sehr Du in Sorge bist." Und Diana widerspricht: "Ich gebe Dir Unrecht. Dein Brief zeigt größtes Verständnis und Taktgefühl."

Acht Tage später schreibt Philip:
"Puh. In meinem letzten Brief hatte ich das Gefühl, ich hätte es übertrieben. Es ist schön von Dir, so verständnisvoll mir gegenüber zu sein."

Und Diana bewundert in ihrer Antwort:
"..die wunderbare Art, wie Du zu diesem schwerwiegenden Familienproblem Worte findest."

Seine Antwort beginnt:
"Du wirst überrascht sein, dass dieser Brief kürzer als sonst ausfällt". Diana antwortet, dass dies ihr gegenseitiges Einverständnis zeige.

Mohamed Fayeds Anwalt Michael Mansfield gab vor Gericht zu Bedenken, dass es ungewöhnlich sei, dass Philip nur fünf Briefe in diesem kurzen Zeitraum geschrieben hatte, und danach Funkstille herrschte.

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