"Barbarisch"

Britisches Gericht: Erstmals Haft für geplante Genitalverstümmelung

03.10.2024

Erstmals ist in England ein Mann verurteilt worden, weil er ein junges Mädchen zur Genitalverstümmelung ins Ausland schicken wollte. 

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Ein Gericht in Nottingham verurteilte ihn zu viereinhalb Jahren Gefängnis, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. "Was Sie getan haben, was Sie geplant hatten, war barbarisch", sagte die Richterin. Die Tat verlange eine abschreckende Strafe.

Es ist die erste Verurteilung in England und Wales wegen Verschwörung zu weiblicher Genitalverstümmelung. Der 47-Jährige hatte die Reise gebucht und bezahlt, um das Mädchen verstümmeln und zwangsverheiraten zu lassen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft deckte ein Zeuge die Pläne auf und meldete den Mann der Polizei.

Meilenstein in Strafverfolgung

"Hätte er mit seinem Plan Erfolg gehabt, hätte dieses Kind unvorstellbare physische und psychische Schäden erlitten, sagte eine Vertreterin der Anklagebehörde CPS. Sie sprach von einem Meilenstein in der Strafverfolgung. "Wenn es Beweise gibt, dass Menschen solche Straftaten geplant haben, werden sie strafrechtlich verfolgt, ob sie Erfolg haben oder nicht."

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit mehr als 230 Millionen Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt. Dabei werden etwa Klitoris oder auch Vulvalippen weggeschnitten. Die Prozedur ist in vielen Ländern verboten, wird aber mitunter trotzdem praktiziert. Bekannt ist sie auch als "female genital mutilation (FGM)".

Sieben Jahre Haft 

Im Februar war eine Frau in Großbritannien zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ein kleines Mädchen vor Jahren zur Genitalverstümmelung nach Kenia gebracht hatte. Bei dem Eingriff war dem Mädchen die gesamte Klitoris weggeschnitten worden.

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