Ex-Sprecher Scott McClellan packt aus: US-Präsident Bush habe die Welt bewusst vor dem Irak-Krieg getäuscht.
Der frühere Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, hat der US-Regierung von Präsident George W. Bush vorgeworfen, die Öffentlichkeit vor dem Irak-Krieg in die Irre geführt zu haben. McClellan habe Bush nicht direkt der Lüge bezichtigt, werfe ihm aber vor, die Krise so gemanagt zu haben, dass der Krieg als einzige machbare Möglichkeit übrig geblieben sei, berichtete die "Washington Post", die am Mittwoch aus dem neuen Buch des Ex-Sprechers zitierte.
"Den Krieg verkaufen"
In dem Kapitel "Selling the
War" (Den Krieg verkaufen) schreibt der Ex-Sprecher, hohe Mitarbeiter der
Bush-Regierung hätten im Sommer 2002 eine Strategie erarbeitet, um den
"Krieg aggressiv zu verkaufen". Es sei darum gegangen, Informationen im
Interesse des Präsidenten zu manipulieren. Vizepräsident Dick Cheney, der
als treibende Kraft hinter dem Irak-Krieg gilt, bezeichnete McClellan als
einen "Zauberer", der die Politik hinter den Kulissen lenkte und dabei keine
"Fingerabdrücke" hinterließ. In einer Bilanz bezeichnete McClellan, der das
Weiße Haus 2006 verließ, den Irakkrieg als unnötig.