Nichts geht mehr
Chaos wegen Londoner U-Bahn-Streik
04.09.2007
2.000 Wartungsarbeiter befinden sich in einem dreitägigen Streik. Die «Tube», die Londoner U-Bahn, steht still: Chaos pur!
Hunderttausende Einwohner und Besucher der britischen Hauptstadt London mussten am Dienstag wegen eines Streiks bei der U-Bahn massive Verspätungen in Kauf nehmen. Die zusätzlich eingesetzten Busse und Bahnen waren völlig überfüllt. Auf neun der zwölf Linien des ältesten und längsten U-Bahn-Netzes der Welt herrschte völliger Stillstand. Das Verkehrschaos werde bis Donnerstagabend anhalten, wenn es keine Einigung mit der Transportarbeiter-Gewerkschaft RMT gebe, warnten die Londoner Verkehrsbetriebe.
Sperrungen
Etliche U-Bahn-Eingänge - darunter am zentralen
Bahnhof Victoria - waren gesperrt. An den noch offenen U-Bahn-Stationen
sowie an Bushaltestellen bildeten sich riesige Menschentrauben. "Die
Störungen sind erheblich, und wir befürchten, dass dies in den nächsten
Tagen so weiter geht", sagte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe.
Appell zurückgewiesen
Die Gewerkschaft wies am Dienstag
erneut einen dringenden Appell von Bürgermeister Ken Livingstone zurück, die
Arbeit wieder aufzunehmen und das Verkehrschaos in der britischen Metropole
nicht noch zu vergrößern. Mit dem Streik wollen die 2300 Mitglieder der
Gewerkschaft RMT den Abbau von Arbeitsplätzen verhindern. Sie verlangen
Jobgarantien für hunderte Bahn- und Streckenmechaniker in einem
privatisierten Wartungsbetrieb der U-Bahn.
Experten schätzen die Folgekosten des Ausstands auf etwa 50 Millionen Pfund pro Tag (rund 75 Millionen Euro). Die Londoner U-Bahn wird an normalen Tagen durchschnittlich von drei Millionen Menschen benutzt.