Eine Chinarestaurant-Kette in Moskau hat kranke streunende Hunde geschlachtet und Gästen als Lammfleisch vorgesetzt.
Lebensmittelkontrolleure fanden in dem Lokal Hundeköpfe und ausgeweidete Körper, teilte ein Behördensprecher nach Angaben der Agentur Interfax am Montag mit. In einem Käfig seien zudem weitere Tiere für die Schlachtung gehalten worden. "Chinesische Köche schlachteten Hunde im Restaurant und bereiteten das Fleisch wie eine Delikatesse zu", sagte Behördensprecher Philipp Solotnizki.
Inkognito-Kontrollen
Gegen die Besitzer der inzwischen
geschlossenen Kette sei ein Strafverfahren wegen Betrugs und Tierquälerei
eingeleitet worden. Die Kontrolleure kamen den Verdächtigen nach der Anzeige
von Gästen auf die Spur. Zwei Männer hatten nach Verlassen des Lokals
bemerkt, wie über einen Hintereingang Säcke, in denen sich etwas bewegte, in
das Lokal gebracht worden seien. Auf die Anzeige hin besuchten
Lebensmittelinspekteure inkognito die Restaurants. Sie bestellten
verschiedene Gerichte und nahmen Proben von den Speisen. Untersuchungen in
russischen Labors ergaben nach Angaben der Behörden, dass den Gästen
Hundefleisch - auch von kranken Tieren - serviert wurde.
Im August hatten Tierschützer das Verschwinden zahlreicher wild in der Stadt lebenden Hunde bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Einwohner verschiedener Moskauer Wohnviertel hatten behauptet, Gastarbeiter aus Asien hätten die Tiere gefangen und gegessen.