George Clooney erhielt den "Peace Summit Award 2007" in Rom beim Gipfel der Friedensnobelpreisträger.
Der US-Schauspieler George Clooney ist am heutigen Donnerstag bei dem in Rom tagenden Gipfel der Friedensnobelpreisträger mit dem "Peace Summit Award 2007" ausgezeichnet worden. Clooney und seinem US-Schauspielerkollegen Don Cheadle wurde der Preis wegen ihres Einsatzes für die Bevölkerung in der Krisenregion Darfur im westlichen Sudan verliehen. Den Preis erhielten Clooney und Cheadle vom früheren sowjetischen Staats- und Parteichef und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow. An der Zeremonie waren unter anderem die Friedensnobelpreisträger Mairead Corrigan Maguire, Mohammed Yunus, Lech Walesa, Betty Williams, Carlos Filipe Ximenes Belo, John Hume und der 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso anwesend.
"Jenen eine Stimme geben, die keine haben"
Clooney, der
in den letzten Monaten öfters Darfur besucht hat, appellierte an die Medien,
die Tragödie in der afrikanischen Region nicht zu ignorieren. "Man muss
Menschen eine Stimme geben, die keine Stimme haben", sagte der Schauspieler
bei einer Pressekonferenz im Kapitol, dem römischen Rathaus. 200.000
Menschen sind nach UNO-Angaben seit 2003 in Darfur gestorben, zwei Millionen
sind obdachlos. "Ich appelliere an China, Druck auf den Sudan auszuüben. Ich
appelliere an die Araber, diesen Konflikt als Völkermord zu betrachten und
an die USA, sich voll für Darfur einzusetzen", betonte Clooney.
Unterstützt UNO-Einsatz im Tschad
"In Darfur warten die
Menschen auf ein Friedenskontingent, um der Gewalt ein Ende zu setzen.
Bisher hat jedoch der politische Wille nicht gesiegt, etwas Konkretes für
dieses Land zu unternehmen", sagte Clooney. Er unterstütze die Initiative
des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon, der 24 Hubschrauber und schwere
Lastwagen auftreiben will, um die humanitäre Notstandslage zu entschärfen.
Tagung der Friedensnobelpreisträger
Die
Friedensnobelpreisträger, die zum achten Mal in Rom tagen, befassen sich
dieses Jahr mit dem Thema "The Next Generation. Welche Erbschaft
hinterlassen wir einer immer stärker vernetzen Welt?" Die
Friedensnobelpreisträger wollen gemeinsam gegen den Krieg auftreten. Der
Einsatz gegen Aids und Tuberkulose oder das Problem der zur Sklavenarbeit
gezwungenen Kinder sind einige der Themen, mit denen sie sich
auseinandersetzen.
Weder Papst noch Prodi wollen Dalai Lama treffen
Am Freitag ist
ein großer Vortrag des Dalai Lama im römischen Musikauditorium geplant. Für
einen Eklat hatte zuletzt in Italien der Beschluss des italienischen
Regierungschefs Romano Prodi gesorgt, den Dalai Lama nicht zu treffen. Auch
ein zunächst geplanter Besuch des Exil-Oberhaupts der Tibeter bei Papst
Benedikt XVI. im Vatikan fand wegen des Drucks aus China nicht statt.
Welt ohne Gewalt
Am Ende des Gipfels am Samstag werden die
Nobelpreisträger ein Manifest für eine Welt ohne Gewalt vorstellen. Das
Treffen in Rom wurde von der Gorbatschow-Stiftung organisiert. "Das 21.
Jahrhundert soll ein Jahrhundert des Friedens sein. Wir müssen gemeinsam
eine menschlichere und gerechtere Ordnung in der Welt aufbauen. Unsere
Aufgabe ist es, Macht und Gewalt zu bekämpfen", erklärte Gorbatschow in
einem offenen Brief an den Bürgermeister von Rom, Walter Veltroni, der den
Gipfel in Rom eröffnete.