Der Deutsch-Türke drohte mit Verkauf eines Fotos von gefesselter Tochter des Models.
Der mutmaßliche Erpresser des früheren US-Topmodels Cindy Crawford hat sich im baden-württembergischen Nürtingen der Polizei gestellt. Wie die zuständige Polizei in Esslingen am Dienstag mitteilte, wurde gegen den aus Kirchheim/Teck stammendem Mann Haftbefehl erlassen. Demnach gestand der 26-Jährige bei seiner Vernehmung die Tat.
Den Polizeiangaben zufolge erschien der bereits polizeibekannte Verdächtige Montagabend in Begleitung von Familienangehörigen bei der Polizei und stellte sich. Das Amtsgericht Stuttgart erließ Haftbefehl wegen Erpressung, wegen Fluchtgefahr wurde er in Haft genommen. Der 26-Jährige soll versucht haben, von Crawford 100.000 Euro zu erpressen. Zunächst war von 100.000 Dollar die Rede gewesen, was gut 67.000 Euro entspricht.
Gefesselt und geknebelt
Der Verdächtige hatte laut Polizei
bereits im Sommer in den USA versucht, die 43-jährige Crawford mit einem
Foto ihrer Tochter zu erpressen. Wegen Verstößen gegen sein Aufenthaltsrecht
sei er aber Mitte September von der US-Einwanderungsbehörde festgenommen und
nach Deutschland abgeschoben worden. Anfang November habe er dann von
Kirchheim aus erneut versucht, Crawford zu erpressen. Dazu habe er diese
zweimal angerufen und eine E-Mail geschrieben. Zu einer Zahlung kam es aber
nach den Erkenntnissen der deutschen Polizei nicht.
Laut einer Anklage gegen den 26-Jährigen in den USA zeigt das Foto die Tochter von Crawford und ihrem Ehemann Rande Gerber gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl. Den Gerichtsunterlagen zufolge wurden die Fotos von dem damals siebenjährigen Kind offenbar von einem früheren Kindermädchen Crawfords gemacht. Das Ex-Model und ihr Ehemann hätten die Aufnahme nicht gekannt. Das Mädchen berichtete den Angaben zufolge seinen Eltern, dass die Nanny die Fotos bei einem "Räuber-und-Gendarm-Spiel" gemacht habe. Der 26-jährige Verdächtige ist mit dem Kindermädchen befreundet und hatte das Foto an sich genommen.