Luxusliner-Attacke

Crew der "Melody" feuerte auf Piraten

27.04.2009

Das Kreuzfahrtschiff war in einer Risikozone unterwegs - Piraten griffen an. Die Besatzung der "MS Melody" wehrte die Attacke ab - mit Schüssen.

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© Reuters/APA
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Das italienische Kreuzfahrtschiff "MS Melody" befand sich entgegen der Schilderung der Reederei MSC Kreuzfahrten gefährlich nah am Aktionsradius somalischer Piraten, als es mit Schüssen angegriffen wurde. Das geht aus einer Meldung des Maritime Security Center Horn of Africa (MSCHOA) hervor, die der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vorliegt.

Laut der Meldestelle des EU-Marineverbandes vor Somalia befand sich die MS Melody am Sonnabendabend nur 19 Kilometer außerhalb des Seegebietes, das inzwischen von internationalen Marineverbänden als gefährlich bezeichnet wird, wie die "HAZ" berichtet (Montag). Dieses Gebiet war in Absprache der vor der Ostküste Afrikas operierenden Verbände zuletzt immer weiter ausgeweitet worden.

1100 km von Küste entfernt halten
In einer erst am 12. April von der britischen Marine herausgegebenen Warnmeldung heißt es, alle Schiffe, die nicht zwingend das Horn von Afrika passieren müssen, sollten sich mindestens 1100 Kilometer von der Küste des ostafrikanischen Landes fernhalten. Formal hat sich der Kapitän damit an die Warnung gehalten, da er sein Schiff laut MSCHOA 1119 Kilometer von der somalischen Küste entfernt hielt. Es befand sich damit aber nicht weit außerhalb der Risikozone, wie der Geschäftsführer der Reederei, Falk-Hartwig Rost, erklärt hatte. Tatsächlich haben somalische Piraten ihren Radius schon weit über das Risikogebiet ausgeweitet.

Besatzung feuerte auf Piraten
Piraten hatteen am Wochenende vor der Küste Somalias einen deutschen Frachter gekapert und auch wieder ein Kreuzfahrtschiff angegriffen. Die Besatzung des Passagierschiffs "MS Melody" trieb die Seeräuber aber nach Angaben des italienischen Kapitäns mit Schüssen in die Flucht

Kapitän Ciro Pinto sagte im staatlichen italienischen Rundfunk, er habe den israelischen Sicherheitsleuten an Bord befohlen, zurückzuschießen, als sechs Piraten in einem kleinen Boot sein Passagierschiff angriffen. "Es war wie im Krieg", sagte Pinto.

"Spiegel Online" berichtete unter Berufung auf einen Passagier aus Baden-Württemberg, während einer Show an Bord seien plötzlich Schüsse gefallen. Der Mann habe etwa 50 Schüsse gehört, die offenbar außerhalb des Kreuzfahrtschiffes abgegeben worden seien. Andere Mitreisende hätten zuvor ein weißes Schnellboot gesehen, das dem Kreuzfahrtschiff gefolgt

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