Hitzegewitter

Bahn-Chaos in Deutschland

13.06.2014

Die Aufräumarbeiten in Nordrhein-Westfalen dauern an. Neue Gewitter führen zu weiteren Ausfällen.

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© APA/EPA/OLIVER BERG
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Das Chaos im Bahnverkehr ist nach immer neuen Gewittern über Deutschland noch gewachsen. Wieder kippten Bäume um, wurden Straßen überflutet, waren Schienen blockiert. Vielerorts wüteten erneut heftige Unwetter mit Starkregen, Hagelschauern und Blitzeinschlägen. In einigen Regionen waren die alten Verwüstungen kaum beseitigt, da kamen schon neue hinzu.

100 Millionen Euro Schaden:
Allein in Nordrhein-Westfalen hinterließ Tief "Ela" nach übereinstimmenden Angaben von Versicherern Schäden in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro. Die Aufräumarbeiten liefen hier am Mittwoch auf Hochtouren. "Das wird noch mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen, dauern", sagte eine Sprecherin des Innenministeriums in Düsseldorf.



Helfer im Dauereinsatz:

Doch nicht nur in Nordrhein-Westfalen, auch im südlichen Niedersachsen und in Hessen hatten die Helfer alle Hände voll zu tun. Am Mittwoch verlagerte sich das Unwetter nach Osten: In Mecklenburg-Vorpommern verursachten die Regenmassen in mehreren Städten entlang der Ostseeküste Überschwemmungen. Vor allem für den Südosten Deutschlands gab es noch keine Entwarnung. Für die meisten anderen Regionen hingegen stellte der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Wetterberuhigung für diesen Donnerstag in Aussicht.

Massive Behinderungen im Bahnverkehr:
An einen fahrplanmäßigen Zugverkehr war weiter nicht zu denken. Die Schäden am Schienennetz der Rhein-Ruhr-Region seien "noch schlimmer als befürchtet", teilte die Deutsche Bahn mit. "Große Bahnhöfe wie Düsseldorf und Essen sind weitgehend vom Zugverkehr abgeschnitten." Man fliege die Strecken zum Teil mit Hubschraubern ab, weil am Boden kein Durchkommen sei. Am Mittwoch steckten der Bahn zufolge immer noch 16 Züge fest und blockierten die Trassen. Für Bahnreisende kamen neue Probleme hinzu: Die Fernverkehrsstrecke Hamburg-Berlin wurde am Mittwoch bis Betriebsschluss gesperrt, weil umgestürzte Bäume von den Gleisen geholt werden mussten.

Wegen der Verzögerungen im Bahnverkehr wichen viele Pendler auf ihre Autos aus. Dem WDR Verkehrsstudio zufolge summierten sich die Staus im Land auf eine Länge von mehreren Hundert Kilometern Länge.

Schäden in der Landwirtschaft:
Durch Hagel entstand allein in Nordhessen bei den Bauern ein Schaden von schätzungsweise fünf Millionen Euro: Betroffen sei vor allem die Wintergerste, weil diese kurz vor der Ernte stehe, hieß es vonseiten der Vereinigten Hagelversicherung in Gießen. In einem 80 Kilometer langen Streifen in Nordhessen sei eine Fläche fast so groß wie der Chiemsee beschädigt.

Wetter-Chaos auch im Norden:
Den Menschen in Rostock und in anderen Städten Mecklenburg-Vorpommerns machten am Mittwoch Überschwemmungen zu schaffen. "Teilweise steht das Wasser bis zu 50 Zentimeter hoch", sagte eine Sprecherin der Polizei Rostock am Vormittag. Insgesamt kamen am Mittwoch aber relativ wenige Menschen zu Schaden. In Hessen etwa wurde ein Lokführer verletzt, als ein Triebwagen gegen einen auf die Gleise gestützten Baum fuhr. Bei dem Unwetter in Nordrhein-Westfalen am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag starben dagegen sechs Menschen. Hier hieß es, dass die Schäden noch größer seien als beim Orkan "Kyrill" 2007, einem der schwersten Unwetter der vergangenen Jahre.
 

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