Fall Kassandra
Deutsche Polizei jagt Kinderschänder
12.10.2009
Im Rahmen der Kassandra-Ermittlungen ist die deutsche Polizei auf einen Mann gestoßen. Er soll pornografische Fotos von Minderjährigen angefertigt haben.
Bei den Ermittlungen im Fall Kassandra - das Mädchen wurde schwer verletzt in einem Gully-Schacht gefunden - ist die Polizei einer möglichen Serie sexuellen Missbrauchs von Kindern auf die Spur gekommen. Es bestehe ein Anfangsverdacht gegen einen Mann, sagte Barbara Mayr, eine Sprecherin der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, am Montag. Der Verdächtige sei noch nicht festgenommen worden. "Konkrete Vorwürfe müssen noch herausgearbeitet werden."
Pornografische Fotos
Ob es einen Zusammenhang
zu dem 14-Jährigen gebe, der die neunjährige Kassandra im
nordrhein-westfälischen Velbert schwer verletzt in einen Gully-Schacht
geworfen haben soll, werde geprüft, sagte Mayr. Das Missbrauchsverfahren sei
vom Fall Kassandra abgetrennt worden.
Nach Medienberichten soll es um pornografische Fotos von Minderjährigen gehen. Die Kinder sollen dafür Gegenleistungen bekommen haben. Hinweise bekamen die Fahnder nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen im Umfeld von Kassandra, wie etwa den Vernehmungen von Schülern.
Kassandra kann sich nicht erinnern
Kassandra
war vor vier Wochen in Velbert-Neviges bei Essen lebensgefährlich
verletzt in einem Abwasserschacht gefunden worden. Als dringend
tatverdächtig gilt der 14-jährige Förderschüler. Er sitzt seit Freitag
vergangener Woche wegen des Verdachts des versuchten Mordes in
Untersuchungshaft.
Kassandra liegt weiterhin im Krankenhaus. Sie konnte sich bei einer ersten Befragung vergangene Woche nicht an die Tat erinnern. "Wir warten weiter auf eine Nachricht, dass das Erinnerungsvermögen wieder einsetzt", sagte ein Sprecher der Polizei Mettmann am Montag.