Aufgeklärt
Deutscher Autobahn-Holzklotz-Mörder gesteht
21.05.2008
Zwei Monate nach dem tödlichen Holzklotz-Wurf von einer Autobahnbrücke in Niedersachsen ist die Tat aufgeklärt.
Ein 30-jähriger Mann hat am Mittwoch den Wurf gestanden, der bei Oldenburg eine junge Mutter in einem auf der Autobahn fahrenden Auto getötet hatte. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochabend in Oldenburg bekanntgaben, ist Haftbefehl gegen den Täter erlassen worden. Der junge Mann war einer der ersten Zeugen zu dem Vorfall vom Ostersonntag gewesen.
Der Haftbefehl sei auf Grund dringenden Tatverdachts bereits am Dienstag ergangen, hieß es auf der Pressekonferenz. Am Mittwoch wurde der aus dem Ammerland westlich von Oldenburg stammende Täter dann verhaftet. Im Lauf der Vernehmungen habe er den Vorwurf eingeräumt. Der Haftbefehl des zuständigen Amtsgerichts laute auf Mord und vorsätzlichen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Haftgründe seien die Schwere der Tat und aus der dafür drohenden Strafe resultierende Fluchtgefahr.
Mutter von zwei Kindern starb
Bei dem Wurf des Holzklotzes war
die 33-jährige Frau am Abend des 23. März auf dem Beifahrersitz des Autos
vor den Augen ihres Mannes und der beiden Kinder gestorben. Der 36 Jahre
alte Ehemann und die sieben und neun Jahre alten Kinder blieben fast
unverletzt, erlitten aber einen schweren Schock. Die vierköpfige Familie
befand sich mit ihrem 3er BMW gegen 20.00 Uhr auf der A29 zwischen dem
Autobahnkreuz Nord und der Abfahrt Ohmstede, als plötzlich der etwa sechs
Kilo schwere Holzklotz von einer Brücke geworfen wurde und die
Windschutzscheibe des Wagens in Höhe der Beifahrerseite durchschlug. Opfer
war die 33-jährige Olga K. aus Telgte (Nordrhein-Westfalen).
Der Mann stand nach Angaben des Leiters der Sonderkommission "Brücke", Reiner Gerke, schon seit seiner ersten Aussage als angeblicher Zeuge am 5. April in Tatverdacht. Er war mit seiner Familie von 16 Jahren aus Kasachstan nach Deutschland eingewandert und "hart drogenabhängig". Er habe die deutsche Staatsangehörigkeit und alleine gewohnt.
Die Polizei hatte ihre Ermittlungen wegen heimtückischen Mordes Anfang April auf eine Gruppe von vier bis fünf Personen zwischen 16 und 20 Jahren konzentriert, die Zeugen in der Nähe des Tatortes gesehen haben wollen. Die Ermittler suchten mit einem Phantombild nach der Gruppe, bei der es sich überwiegend um Männer handeln sollte.
Für Hinweise auf den oder die Täter sind 6.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Der Fall war auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" aufgegriffen worden. Es gingen Hunderte Hinweise aus der Bevölkerung ein.