Das Schiff war in einem bewachten Konvoi unterwegs. Dem Angriff, der nur wenige Minuten dauerte, konnten die Soldaten aber nichts entgegensetzen.
Somalische Piraten haben im Golf von Aden erneut ein deutsches Schiff gekapert. Das Frachtschiff mit elf Mann Besatzung an Bord wurde am Dienstag 120 Seemeilen nördlich der somalischen Stadt Boosaaso angegriffen. Die "MV Victoria" einer deutschen Reederei fuhr nach Angaben der Regierung von Antigua und Barbuda unter der Flagge des Karibikstaats.
Bewachter Pulk
Das Schiff fuhr nach Angaben der EU-Mission
"Atalanta" in einem bewachten Pulk, ein Hubschrauber des nächstgelegenen
Kriegsschiffes konnte die Entführung jedoch nicht mehr verhindern. Der
Überfall sei innerhalb weniger Minuten von statten gegangen, "so dass jede
Hilfe zu spät kam", sagte der Sprecher. Das "Überraschungsmoment war auf
Seiten der Piraten".
19 Schiffe in Piratenhand
Damit befinden sich jetzt 19 Schiffe in
der Hand der Piraten. Darunter ist ein weiteres deutsches Schiff, der
Containerfrachter "Hansa Stavanger". Somalische Piraten haben seit
vergangenem Jahr trotz verstärkter internationaler Militärpräsenz in der
Region bereits mehr als 100 Schiffe in ihre Gewalt gebracht. Sie werden
später gegen Zahlung hoher Lösegelder wieder freigelassen. Einige Schiffe
befinden sich monatelang in der Hand der Seeräuber.