Chronologie
Die neun dramatischen Tage im Himalaya
24.07.2008
Simon Kehrer und Walter Nones sind gerettet - für den dritten Bergsteiger Unterkircher besteht keine Hoffnung mehr. Eine Chronologie.
Die drei italienischen Bergsteiger Karl Unterkircher, Simon Kehrer und Walter Nones aus Südtirol und Trentino wollten den Gipfel des Nanga Parbat über die noch nicht bezwungene Rakhiot-Eiswand besteigen. Unterkircher stürzte in eine Gletscherspalte. Für ihn besteht keine Hoffnung mehr. Kehrer und Nones konnten Donnerstag gerettet werden. Eine Chronologie der Geschehnisse:
- 13. Juli: Unterkirchers letzter Eintrag in seinem Internet-Tagebuch gilt der Rakhiot-Wand: "Diese verwunschene zerklüftete Eiswand mit den vielen Gletscherspalten. ... Diese trotzige Teufelswand lies mich schon am ersten Tag unserer Ankunft nicht in Ruhe, sie macht mich unschlüssig und skeptisch."
- 14. Juli: Die von Unterkircher geleitete Gruppe bricht vom Basislager in 4.000 Metern Höhe auf, um den Gipfel über die noch nicht bestiegene Rakhiot-Eiswand zu erklimmen.
- 15. Juli: Unterkircher stürzt in eine Gletscherspalte. Kehrer und Nones können ihn nicht erreichen, sie setzen den Aufstieg am Tag darauf fort.
- 18. Juli: Schlechtes Wetter erzwingt den Abbruch eines ersten Rettungsversuches mit Hubschraubern.
- 19. Juli: Einem Piloten der pakistanischen Armee gelingt es, ein Satellitentelefon und Lebensmittel in der Nähe der Bergsteiger abzuwerfen. Landen kann er jedoch nicht.
- 20. Juli: Die Hilfsaktion muss wegen schlechten Wetters unterbrochen werden. Die Bergsteiger und das Rettungsteam haben erstmals Kontakt. "Wir haben die Rakhiot-Wand verlassen. Es geht uns gut", sagen Kehrer und Nones über das Satellitentelefon. Sie befänden sich am oberen Punkt des Buhl-Weges, der als relativ sicher gilt.
- 21. Juli: Ein erster Abstiegsversuch scheitert im Schneegestöber.
- 22. Juli: Nach nur 400 Metern zwingt dichter Nebel die Alpinisten in 6600 Metern Höhe zum Anhalten.
- 24. Juli: Eine Wetterverbesserung erlaubt den Abstieg auf 6000 Meter. Erst wird Kehrer per Hubschrauber geborgen, dann Nones.