Gedenken in Yad Vashem: Diese Worte wählte der Papst.
Bei seinem Besuch in Israel gedachte Papst Benedikt XVI. auch den sechs Millionen ermordeten Juden in der Gedenkstätte Yad Vashem. Nachfolgend Auszüge seiner Rede, die auf Englisch im Voraus verbreitet wurde.
"(...) Ich bin gekommen, um in Stille vor diesem Denkmal zu stehen, das errichtet wurde, um die Millionen Juden zu ehren, die bei der schrecklichen Tragödie der Shoah umgebracht wurden. Sie verloren ihre Leben. Aber ihre Namen werden sie niemals verlieren: Diese sind unauslöschlich in den Herzen ihrer Familien verwurzelt, ihrer überlebenden Mithäftlinge und all jenen, die verhindern wollen, dass eine derartige Gräueltat der Menschheit jemals wieder Schande bringt. Vor allem aber sind ihre Namen für immer im Gedächtnis des allmächtigen Gottes verankert.
Man kann einem Nachbarn Besitz, Chancen oder Freiheit nehmen. Man kann ein heimtückisches Netz von Lügen spannen, um andere zu überzeugen, dass bestimmte Gruppen keinen Respekt verdienen. Aber so sehr man es auch versucht, man kann einem Mitmenschen niemals seinen Namen wegnehmen.
(...) Mögen die Namen dieser Opfer niemals untergehen. Möge ihr Leiden niemals bestritten, verharmlost oder vergessen werden. Und mögen alle Menschen guten Willens wachsam bleiben, um aus den Herzen der Menschen all das herauszureißen, was zu Tragödien wie dieser führen kann. Die katholische Kirche, die den Lehren Jesu folgt und seine Liebe zu allen Menschen nachahmen will, empfindet tiefes Mitgefühl für die Opfer, an die hier erinnert wird. Zugleich fühlt sie sich jenen nahe, die heute wegen Rasse, Hautfarbe, Lebensweise oder Religion verfolgt werden. (...)"