Bei Explosionen in drei Linienbussen sind am Montag in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, mindestens drei Menschen getötet worden.
Das berichtete der halboffizielle "China News Service". 14 Menschen wurden verletzt, darunter mindestens drei Insassen schwer. Zwei der Opfer seien am Ort der Explosion gestorben, ein drittes Opfer erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Ursachen der Explosionen waren zunächst nicht bekannt. Auch gab es zunächst keine Hinweise auf mögliche Terroranschläge. Örtliche Behörden wollten sich auf telefonische Anfrage nicht näher zu den Geschehnissen äußern.
Zwei Detonationen bestätigt
Die Polizei hatte laut einer
Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zwei Detonationen bestätigt.
Die erste Explosion ereignete sich demnach am Morgen gegen 7.10 Uhr an einer
Bushaltestelle, die zweite Explosion fast eine Stunde später an einer nahe
gelegene Kreuzung. Über den dritten Fall waren zunächst keine Details
bekannt.
Im Hinblick auf die bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking haben die chinesischen Behörden Anti-Terror-Direktiven erlassen. China hatte Terroranschläge in den vergangenen Jahren in den muslimischen Randgebieten im äußersten Westen gemeldet. In der nominell autonomen Westregion Xinjiang leben acht Millionen muslimische Uiguren. In der Region, wo sich Chinas Atomanlagen und Raketenabschussbasen befinden, erstarken seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten panislamische und irredentistische Strömungen, wie die kommunistischen Behörden offen zugegeben haben. Im März kam es zu Protestbewegungen parallel zu den schweren Ausschreitungen in Tibet.
Internationale Menschenrechtsorganisationen werfen der chinesischen Führung vor, den von den USA ausgerufenen weltweiten Kampf gegen den Terrorismus zum Vorwand zu nehmen, um verschärft gegen ethnische und religiöse Minderheiten vorzugehen. In der 395.000 qkm großen Provinz Yunnan leben zahlreiche Minoritäten, zwei Drittel der rund 45 Millionen Einwohner sind Han-Chinesen.