Milch und Fleisch von geklonten Tieren sind nach Einschätzung der zuständigen US-Behörde sicher und könnten in den USA schon bald verkauft werden.
In den USA könnten schon bald Milch- und Fleischprodukte von geklonten Tieren auf den Markt kommen. Die zuständige Behörde FDA (Food and Drug Administration) hat geklonte Zuchttiere und ihren Nachwuchs in einem 700 Seiten langen Bericht für unbedenklich zum menschlichen Verzehr erklärt. Ihre Studie habe "keinen Unterschied zwischen einem gesunden Klon und konventionell gezüchteten Tieren gezeigt", teilte die Behörde in Washington mit.
Einwände der Öffentlichkeit
Demnach lagen "alle
Blutwerte, der allgemeine Zustand sowie das Verhalten geklonter Tiere und
ihrer konventionellen Artgenossen von ein und demselben Hof im gleichen
Bereich". Der FDA-Einschätzung soll jetzt eine 90 Tage lange Phase für
Einsprüche aus der Öffentlichkeit folgen.
Carol Tucker-Foreman, eine Direktorin der amerikanischen Verbraucherföderation, erklärte ihre Einwände im "Wall Street Journal": "Für Verbraucher bietet die umstrittene Klon-Technologie keinerlei Vorteile. Das Klonen wird Milch und Fleisch weder gesünder noch preiswerter machen." Die FDA würde der Lebensmittelindustrie erlauben, Produkte von geklonten Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen ohne Hinweis für Verbraucher in den Handel zu bringen.
Die "New York Times" beruhigte ihre Leser am Freitag. "Selbst wenn die Einschätzung der FDA in ein paar Monaten angenommen werden sollte, werden Verbraucher nur selten mal ein Steak oder Kotelett von geklonten Tieren in ihrem Supermarkt finden."
Bisher nur wenige Tiere geklont
Nach offiziellen Angaben wurden
bisher nicht mehr als 500 bis 600 Rinder in den USA geklont und auch nur
etwa 200 Schweine. Im Vergleich dazu liege die Zahl der momentan in den USA
lebenden, konventionell gezüchteten Rinder und Milchkühe bei 44 Millionen.
Für gewöhnlich würden auch nur preisgekrönte Zuchttiere geklont, deren Klone
dann konventionell weiter gezüchtet werden, schrieb die Zeitung.
Dennoch wollen Verbraucherverbände Druck auf den Kongress ausüben, um den Verkauf zu verhindern. Das Klonen von Tieren war in den USA nie verboten, erläuterte die "New York Times". Allerdings hatte die FDA der Industrie 2001 ein Moratorium auferlegt, um gründliche Studien vornehmen zu können.