Rom versinkt im Verkehr: In Italiens Hauptstadt fahren drei Millionen Fahrzeuge, das heißt: pro Einwohner ein Auto.
"Man muss dieser Psychose ein Ende setzen. Es gibt dreiköpfige Familien, die fünf Autos und zwei Motorroller besitzen.", sagte der im Gemeindeausschuss für Verkehrsfragen zuständige Mario Di Carlo. Um die Zahl der Privatfahrzeuge zu reduzieren, schlug er Steueranreize für Römer vor, die ihr Auto verschrotten, ohne es zu ersetzen.
Autosperre in Innenstadt nutzlos
Die Verkehrspolitik der Stadtverwaltung zeigte bisher keine Resultate. Stadtplaner bemängeln, dass die Sperre der Innenstadt zwar den Anrainern sowie den Kunstschätzen Roms nutzt, den restlichen 2,9 Millionen Einwohnern aber noch mehr Verkehrsprobleme beschert.
Täglich bricht auf den Straßen außerhalb des Zentrums der Verkehr zusammen, weil die abgesperrte Innenstadt umfahren werden muss. Die wenigen Kilometer U-Bahn in Rom bringen kaum Entlastung. Auch die Busspuren werden von den Römern konsequent ignoriert. Ein schlüssiges Konzept für den öffentlichen Nahverkehr ist nicht in Sicht.
Römer mögen Öffis und Fahrräder nicht
Laut einer Studie von Italiens Automobilclub ACI benutzen 23,7 Prozent der Römer niemals öffentliche Transportmittel, 34,4 Prozent bedienen sich ihrer nur gelegentlich. 57,2 Prozent fahren nie Taxi, sondern setzen auf private Fahrzeuge.
Auch Fahrräder sind im römischen Verkehrschaos unpopulär. 76,6 Prozent der Römer benützen den Drahtesel praktisch nie. 77,6 Prozent der Befragten fahren mit dem Auto zur Arbeit, 32,2 Prozent benützen den Pkw täglich, 23 Prozent häufig, weitere 23 Prozent gelegentlich.