Geschlechterwechsel
Einmal Geschlechtsoperation zur Frau und zurück
26.11.2007
Michael Berke ließ sich vom Mann zur Frau umoperieren, danach wieder zurück zum Mann. Nun will er wieder eine Frau sein.
Michael Berke kam als Mann auf die Welt. Allerdings fühlte er sich nie als einer von ihnen. Männer, fand er, waren im zu aggressiv, zu gefühlskalt, zu machohaft. Das machte ihm zu Schaffen, er begann zu trinken und nahm Drogen. Im Jahr 2003 ließ sich der 39-Jährige umoperieren, aus Michael wurde Michelle.
Allerdings war dies keine vollständige Operation. Er ließ sich die Nase korrigieren, Fett-Injektionen in die Wange einfügen und nahm Hormone. Nach einem Jahr ließ er sich Brustimplantate einsetzen. Seinen Penis behielt er allerdigns. Trotz allem fühlte er sich immer noch zu stark als Heterosexueller. Michelle hatte weiterhin Beziehungen zu Frauen. Auch war ihm der Eingriff zu teuer: bisher hatte er fast 50.000 Euro für die Untersuchugnen und die Operationen ausgegeben. Von der seltsamen Odyssey eines Gestrandeten berichtete die Schweizer "Blick"-Zeitung.
Immer noch selbstmordgefährdet
Michelle genoss zunächst ihr
neues Leben. Sie lernte schnell neue Leute kennen und tanzte gern. Der
Kontakt zur Familie wurde wieder besser. Doch das Glück war von kurzer
Dauer. Michael war depressiv und selbstmordgefährdet gewesen, Michelle war
es auch. "Ich war eben immer noch die gleiche Person in mir drin",
erzählt der Transsexuelle gegenüber "Foxnews.com". Und
auch Michelle begann wieder, Alkohol und Drogen zu nehmen.
Wieder zurück zur Männlichkeit
Michelle suchte Hilfe.
Sie trat einer evangelischen Kirche bei, die offen mit Homo- und
Transsexuellen umgeht. Dort zeigte man ihr ein Video eines Schwulen, der
eine Frau geworden war, sich dann wieder zum Mann umwandeln liess und eine
Frau heiratete. Das wollte Michelle auch. Und mit finanzieller Unterstützung
der Kirche wurde aus Michelle bald wieder Michael. Die Brüste kamen weg,
erneut gabs Hormone.
Aus Michael wurde Michelle und danach wieder Michael (Foto: AP Photo)
Doch lieber Michelle
Doch das Glück kehrte nicht zurück, das
Bedauern über die erneute Umwandlung jedoch bald. Michael machte der Kirche
Vorwürfe, ihn erneut zum Mann gemacht zu haben. Sein grösster Wunsch: wieder
Michelle zu werden. "Der ganze weibliche Lebensstil ist einfach viel
sozialer, liebevoller und verständnisvoller", sagt Michael. "Ich
bewundere es, wie Frauen sich umarmen, drücken oder an den Händen halten
können – und es ist nichts Abnormales dabei."
Doch Michael weiß, dass er realistisch gesehen nicht erneut zur Frau werden kann. Schon jetzt denke doch jedermann, dass er total labil sei. Seine Familie jedenfalls würde seit seiner erneuten Geschlechtsumwandlung nicht mehr mit ihm reden.
Gestrandet?
Der heute 43-Jährige arbeitet nicht mehr, überlegt
sich, Psychologie zu studieren. Doch: Er ist noch immer depressiv. "Vielleicht
muss ich einfach die richtige Frau kennenlernen und eine Beziehung haben."
Denn so sehe er im Moment keinen Weg mehr in seinem Leben.