Knut in Wut
Eisbär greift Tierarzt an
09.09.2007
Knut in Wut und fast wieder gesund: Nach drei Tagen im "Krankenbett" hat sich das Eisbärenjunge am Sonntag erstmals wieder im Freigehege des Berliner Zoos gezeigt.
Hinter den Kulissen zeigt der knapp 80 Kilogramm schwere Eisbär, wozu er fähig ist. "Knut hat heute einen Wutanfall bekommen, als er mich gesehen hat", berichtete der Leitende Tierarzt Andreas Ochs. "Offenbar hat er sich genau erinnert, wer ihm den Narkosepfeil verpasst hat", sagte der Tierarzt. "Er hat gebrüllt und geschnaubt und wollte mich angreifen." Da habe er sich lieber zurückgezogen.
An der Pfote verletzt
Der neun Monate alte Eisbär hatte sich in
der Nacht auf Donnerstag an der rechten Hinterpfote verletzt. Da niemand den
Vorfall beobachtet hatte, war nicht klar, woher die offensichtlichen
Schmerzen von Knut rührten. Zur Sicherheit hatte Ochs deshalb am Freitag den
humpelnden Eisbären per Blasrohr narkotisiert und das Bein geröntgt. "Es ist
keine Fraktur", sagte der Tierarzt. Der Narkosepfeil habe Knut gar nicht
gefallen. "Er weiß jetzt, dass es noch Schlimmeres als ein verletztes Bein
gibt." Der Publikumsliebling des Berliner Zoos bekommt Schmerzmittel.
Er humpelt noch
"Knut humpelt immer noch ein bisschen, die
Schmerzen sind noch da. Aber er belastet schon wieder mehr sein rechtes
Hinterbein", lautete die Diagnose von Ochs am Sonntag. "Er ist noch nicht
sehr bewegungsfreudig, tobt noch nicht herum, sondern liegt meistens."
Dennoch sei er zuversichtlich, dass die Prellung oder Zerrung im Laufe der
Woche abklinge.