Der Start der US-Raumfähre ist erneut verschoben worden.
Der Start werde frühestens in einigen Tagen stattfinden, sagte ein NASA-Sprecher am Sonntag. Der ursprünglich für Freitag geplante Flug war zuvor bereits auf Montag verschoben worden. Grund der erneuten Verschiebung sind Schwierigkeiten mit einer Heizvorrichtung für Treibstoffleitungen.
Das Space Shuttle hätte eigentlich bereits am Freitag vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im Bundesstaat Florida zu einer zweiwöchigen Mission abheben sollen. Doch bei den Vorbereitungen zum Start versagte in einem Hilfstriebwerk der "Endeavour" die Elektronik einer Heizvorrichtung, die verhindert, dass der Treibstoff im Weltraum gefriert.
Die sechsköpfige Shuttle-Besatzung soll eine Messanlage für kosmische Strahlung zur Internationalen Raumstation ISS bringen, von der sich Wissenschaftler Antworten auf die Rätsel des Universums erhoffen. Der Start hatte für großes Medieninteresse gesorgt, weil die bei einem Attentat schwer verletzte Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords anwesend sein sollte. Giffords ist die Ehefrau von Shuttle-Kommandant Mark Kelly. Auch US-Präsident Barack Obama hatte als erstes Staatsoberhaupt seit Bill Clinton 1998 dem Abflug mit seiner Familie beiwohnen wollen.
Die "Endeavour" soll als vorletztes Space Shuttle ins All reisen. Bereits im März war die "Discovery" letztmalig zur ISS geflogen. Ende Juni steht noch der Flug der "Atlantis" an, dann ist das Shuttle-Programm der USA nach 30 Jahren Geschichte. Anschließend wird die NASA für einige Zeit auf russische Hilfe angewiesen sein, um ihre Astronauten ins All zu befördern. Das Constellation-Programm der USA, das zur traditionellen Kombination aus Trägerrakete und Raumkapsel zurückkehrt, dürfte wegen Sparzwängen frühestens 2015 einsatzbereit sein.