4,9 nach Richter
Erdbeben erschüttert Skandinavien
16.12.2008
Ein Erdbeben der Stärke 4,9 auf der Richterskala hat Skandinavien erschüttert. Zuletzt gab es 1930 ähnlich starke Erdstöße.
Das südliche Skandinavien und auch Teile des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern sind am Dienstag von einem Erdbeben erschüttert worden. Wie die Seismologischen Institute in Kopenhagen und Uppsala (Schweden) angaben, betrug die Stärke 4,8 bis 4,9. Es gab keine Hinweise auf Personen- oder Sachschäden.
Epizentrum bei Malmö
Das Epizentrum lag nahe der
schwedischen Stadt Malmö und nur einen Kilometer entfernt vom Flughafen
Sturup. Die knapp zwanzig Kilometer lange Brücken- und Tunnelverbindung über
den und unter dem Öresund zwischen Malmö und Kopenhagen soll genau auf
mögliche Schäden untersucht werden. Sie wurde aber nicht gesperrt.
Beben extrem selten
Unter anderem in Dänemarks Hauptstadt
Kopenhagen war das Beben einschließlich einer Explosion um 6.20 Uhr zu
spüren. Tische wackelten und Mauern zitterten. Da es in Skandinavien nur
extrem selten Erdbeben gibt, glaubten die meisten Menschen an einen größeren
Unfall in ihrer jeweiligen Umgebung.
Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow habe mehrere Anrufe von der Insel Rügen und aus Stralsund von verunsicherten Einwohnern erhalten, sagte der Geologe Karsten Obst. Zuletzt wurde ein ähnlich starkes Beben im südlichen Skandinavien 1930 registriert.
Der Geophysiker Birger Lühr vom Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam meinte zu den Hintergründen, dass Skandinavien in der Eiszeit von einer kilometerdicken Eisschicht bedeckt gewesen sei. Vor etwa 10.000 Jahren sei das Eis weggeschmolzen. Auf die Wegnahme der Last reagiere die Erde noch heute. Dieser Spannungsabbau verursacht in der Regel kleinere und ungefährliche Beben.