Ein schweres Erdbeben hat Japan am Freitag erschüttert. Eigentlich wollte man gerade wieder alle AKW hochfahren.
Ein Erdbeben der Stärke 6,2 hat am Freitag den Westen Japans erschüttert. Mindestens 19 Menschen erlitten Verletzungen, wie der japanische Fernsehsender NHK meldete. Eine Warnung vor einem Tsunami in Folge des Bebens um 02.07 Uhr Ortszeit wurde nicht ausgegeben. Örtliche Betreiber von Kernkraftwerken meldeten keine weiteren Vorkommnisse.
Atomkraftwerke sollten gerade wieder hochgefahren werden:
Das Erdbeben ereignete sich zu einem Zeitpunkt, da in Japan Vorbereitungen laufen, wieder die ersten Atomkraftwerke hochzufahren. Derzeit sind alle 48 Reaktoren zu Sicherheitsüberprüfungen in Folge des Gaus in Fukushima abgeschaltet.
Bei dem Beben von Freitagnacht wurden laut Medienberichten vereinzelt Gebäude beschädigt, in rund 8000 Haushalten in Hiroshima fiel der Strom aus. Der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt und Autobahnen zwecks Sicherheitsüberprüfungen vorübergehend gesperrt. Japan ist eines der am stärksten von Beben gefährdeten Länder.
Letztes Erdbeben vor nur einem Tag:
Erst am Donnerstag bebte die Erde im Süden Japans. Wie die US-Erdbebenwarte USGS am Donnerstag mitteilte, erreichte das Beben eine Stärke von 6,3 auf der Richterskala. Berichte über Schäden und Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Epizentrum lag den Angaben zufolge 13 Kilometer nördlich von der Stadt Kunisaki-shi.
Das Beben ereignete sich um 1.06 Uhr Ortszeit am Freitag (18.06 MEZ) in einer Tiefe von 82 Kilometern. Japan war vor drei Jahren von einem schweren Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert worden, das einen gewaltigen Tsunami auslöste. Bei dem Unglück am 11. März 2011 starben mehr als 18.000 Menschen. Die Flutwelle traf auch das Atomkraftwerk Fukushima. In mehreren Reaktoren kam es darauf zur Kernschmelze.